Vorträge

Aktuell Vorträge und Veranstaltungen

Lesung „Nach dem Sturm“

Im Kalenderjahr 2016 dokumentierte Sören Kohlhuber mehr als 50 rechte Versammlungen, darunter einen Großteil in Ostdeutschland. Seit den massenhaften Aufmärschen im Herbst 2015 konnte aber eine Abnahme der Aufmärsche und Teilnehmerzahlen verzeichnet werden. Der Pegida-Hype, der zum Teil europaweit und auch auf anderen Kontinenten Nachahmer fand, konnte sich über die Jahreswende nicht halten.

Gleichzeitig ging die Saat der Rechten auf. Bei Wahlen 2016 konnte die AfD ihren Einfluss in der politischen Landschaft festigen. Verbale Tabus werden gebrochen, rassistisch motivierte Straftaten bleiben konstant hoch und staatliche Strukturen reagieren mit Restriktionen, sowie Sicherheitsverschärfungen gegen Geflüchtete.

Das Buch „Nach dem Sturm“ stellt den Abschluss einer nicht geplanten Trilogie dar. Bereits zuvor erschienen die Bücher „Deutschland deine Nazis über Neonaziaufmärsche im Jahr 2014 und „Retrofieber“ über selbige Veranstaltungen aus dem Jahr 2015.

Sören Kohlhuber wird aus seinem aktuellen Buch lesen und uns dabei mitnehmen auf einen Aufmarsch, uns Einblicke geben, die wir meist als einer der Konfliktparteien bei solchen Veranstaltungen nicht haben.

Vortrag „Staatsfeind*innen im Stadion?! Erprobung von Aufstandsbewältigungsmaßnahmen an Fußballfangruppen“

Fanatismus, Extremismus, Radikalismus – Begrifflichkeiten, die der Staat nutzt, um Gruppen von Menschen als Staatsfeinde zu deklarieren und ihnen so Grundrechte zu entziehen. Begriffe die vor allem auf zwei Phänomenbereiche angewendet werden: Fußballfans und politische Akteure. Innerhalb des Repressionsapparates werden dabei verschiedene Instrumente erst in einem Phänomenbereich erprobt und später, wenn sie vermeintlich erfolgreich waren, auch auf die anderen Bereiche angewendet – mit verheerenden Folgen für die Bürger. Der Vortrag wird diese Wechselwirkungen der Repression und die Entwicklung in den letzten Jahren darstellen.

Vortrag „Zwischen Fahne und Bengalo – Neonazis und türkische Faschisten im deutschen Fußball“

Rechte Hooligans sind ein einfach zu beschreibendes Phänomen. In Publikationen wird ihnen die jugendsubkulturelle Ultrabewegung als Counterpart entgegengestellt. Das Bild der unpolitisch bis linken Ultras, denen es zu verdanken ist, dass die neonazistischen Hools aus den Stadien verdrängt wurden. Aber auch in der Ultrabewegung gibt es braune Schafe.

Das politische Engagement der Neonazis beschränkt sich nicht nur auf die Fankurve. Gerade in dörflichen Vereinen sind rechte Aktivisten als Spieler, Betreuer, Trainer und Sponsoren zu finden. Meist muss erst eine Intervention von außen erfolgen, damit die Zusammenarbeit mit den Neonazis beendet wird. Die Strategie der Rechten, durch ihr Engagement eine Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzielen, hat punktuell Erfolg. Da wird dem Neonazi, der sonst Jagd auf Nicht-deutsche, Linke usw. macht eine soziale Haltung unterstellt.

Sören Kohlhuber beobachtet seit Jahren die rechten Fanszenen. Der Fokus liegt dabei vorwiegend auf Ostdeutschland. Im Vortrag werden die einzelnen Teilbereiche des Fußballs vorgestellt und exemplarisch rechte Aktivitäten aufgezeigt. Darüber hinaus gibt es einen Exkurs darüber, inwiefern sich türkisch-faschistische Strukturen aus dem Netzwerk der sog. „Grauen Wölfe“ im deutschen Fußball engagieren. Diese können wesentlich offener agieren, als ihre deutschen Gesinnungsgenossen. Dabei erhalten sie Unterstützung aus der Türkei durch MHP und Co., gleichzeitig aber auch durch deutsche Fußballverbände.

Der Vortrag versteht sich als ein Einstieg in die Thematik.

Vortrag „Polizeistaat BRD?! Remilitarisierung und Faschisierung der Polizei im Kontext der Aufstandsbewältigung in Deutschland

Seit dem G20-Gipfel im Juni 2017 in Hamburg setzt der Staat augenscheinlich auf eine neue Eskalationsstufe. Der Einsatz umstrittener Waffen, Anti-Terror-Einheiten bei linken Demonstrationen und polizeihörige Medien. Die Polizei entwickelt sich zu einem antidemokratischen Aggressor, der kaum zu bändigen scheint.
Sören Kohlhuber wird in seinem Vortrag noch einmal auf den G20 und die ersten sichtbaren Tendenzen eingehen, anschließend aber aufzeigen warum diese Entwicklung eine deutsche Kausalität in Bezug zur Geschichte ist.

Vortrag: „Rechte Aufmärsche in Europa – what´s the difference“

Rechte und neonazistische Aufmärsche gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in allen europäischen Staaten. Manche sind größer, manche kleiner. Einiges mag einem bekannt vorkommen, doch es gibt auch große Unterschiede.

Im Vortrag geht es vor allem um die Unterschiede im Vergleich zu den deutschen Neonaziaufmärschen.

Wie präsentieren sich die Rechten? Wie frei können sie agieren? Wie agiert der antifaschistische Counterpart? Und was machen die staatlichen Strukturen, wenn sie auf Neonazis und Antifas treffen, wie ist ihr Auftreten?

Die Beispiele Finnland, Schweden, Schweiz und Ungarn dienen dabei auch zur Reflexion der Situation in Deutschland. Kann man was von den Nachbarn lernen oder jammert der deutsche Antifa nur gern und viel? Sören Kohlhuber beobachtet seit einigen Jahren rechte Aufmärsche und die Gegenaktivitäten in Deutschland, aber mittlerweile auch immer wieder im europäischen Ausland. Er nimmt uns gedanklich mit auf eine Tour, ohne dass wir den Raum verlassen müssen.

Anschließend ist Raum für gemeinsame Reflexion, Fragen und Diskussion.

„G20 Gipfel der Repression“

1.500 Menschen randalierten im Juli 2017 im Hamburger Schanzenviertel. Der Staat reagiert mit SEK und GSG-9, welche ihre scharfen Gewehre auf Journalisten richten und auf Unbeteiligte mit Gummigeschossen schießen. Zuvor greifen Polizeikräfte eine friedliche Demonstration an, um sie aufzulösen und Zeltlager, die durch Gerichte eine Legalisierung erfahren hatten.

Was soll man vom Auftritt des autoritären repressiven Polizeistaates halten, dem die Gewaltenteilung egal ist, der Frei Schnauze agiert? Sören Kohlhuber war vor Ort und wird berichten, wie er die Situation erlebt hat. Der Fokus liegt zwar auf das polizeiliche Agieren, aber auch eine kritische Betrachtung des „autonomen Handelns“ muss Teil der Reflexion zu den Vorgängen im Rahmen des Protests gegen den Gipfel sein.

„Journalismus gegen Rechts. Aufwand und Gefahren“

Journalisten mit dem Arbeitsfokus auf der rechten Szene sind in Deutschland bei ihrer Arbeit verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Die direkte Bedrohung erfolgt von rechts, ob bei Aufmärschen, durch das Veröffentlichen von z.B. Adressen und Steckbriefen oder entsprechenden Bedrohungen und Nachrichten in sozialen Medien. Auch vor Anschlägen auf Autos, private Wohnungen, oder ganze Redaktionsräume schrecken sie nicht zurück.
Sowohl für Rechte, wie auch für den polizeilichen Staatsschutz sind Journalisten, die sich kritisch positionieren, Teil der radikalen linken Bewegung. Viel Hilfe kann also von staatlicher Seite nicht erwartet werden.
Doch was treibt viele Dutzend Menschen an, ihre Arbeit trotzdem weiter leidenschaftlich zu verfolgen? Warum gehen sie ohne Schutz in den öffentlichen Raum und stehen sichtbar als Feinde der Neonazis in der Öffentlichkeit?
Die Probleme, die Wirkungen usw. werden im Vortrag und der anschließenden Diskussion erörtert.

Die Probleme, die Wirkungen usw. werden im Vortrag und der anschließenden Diskussion erörtert.

Aktuelle Termine: