Protokoll des Prozesses gegen Neonazi und Hooligan Felix Reck

Am 09.07.2020 wurde der Neonazi und Hooligan Felix Reck zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Prozess dauerte sechs Tage. Beteiligte waren:

Richter Spahn + zwei Schöffinnen
Staatsanwalt Knoblauch
Nebenklagevertreterin Pietrzyk + zwei Nebenkläger
Felix Reck
Pflichtverteidiger RA Kruppa
Wahlverteidier RA Waldschmidt, ehem. LaVo NPD Hessen
diverse Zeug*innen, Antifaschist*innen, Neonazis, Cops und Justizbeamte

Es folgen die Berichte der einzelnen Prozesstage in Sammlung.

Kein Prozesstag ohne Protesttag © Sören Kohlhuber


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Vereinsräume und Sportvereine als Teil rechter Strukturen

Sport lebt oftmals von Kameradschaft, Pathos, Konkurrenzkampf und Identifikation mit einem Ort oder Farben. Idealer Nährboden auch für Neonazis. Dabei beschränkt sich deren Engagement nicht nur auf die Fankurven beim Fußball. Gerade in den eher dörflichen Gebieten und Kleinstädten drängen Neonazis in die Vereinsstrukturen. Dort wollen sie Akzeptanz für ihre Positionen gewinnen oder zumindest Empathie erhalten, wenn sie sich um den lokalen Sportverein liebevoll und aufopferungsvoll kümmern. Gleichzeitig geht es ihnen auch um die gesamte Struktur, auch Räumlichkeiten. Seit einigen Jahren ist es dies bezüglich stiller geworden. Sportverbände, gerade in Ostdeutschland arbeiten eng mit Sicherheitsbehörden, Mobilen Beratungsstellen und Zivilgesellschaft zusammen. Doch dies war ein langer schwerer Schritt.

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Neonaziangriff nach Fußballspiel in Wurzen

Was macht die sächsische Polizei, wenn mehrere dutzend Neonazis durch Wurzener Straßen ziehen? Richtig: sie konzentriert sich auf Antifaschisten. Was machen Neonazis, die wissen, dass sie unbeobachtet sind? Richtig: sie greifen an. So geschehen am 12.05.2019 nach dem Landesklassenspiel zwischen „ATSV ‚Frisch auf‘ Wurzen“ und „Roter Stern Leipzig“.

Am Sonntagnachmittag kam es in Wurzen zu einem Angriff auf das Kultur- und Bürgerzentrum des „Netzwerk für demokratische Kultur e.V.“. Die etwa 30 Neonazis, welche teilweise vermummt waren, konnten geringen Sachschaden anrichten. Zuvor besuchten sie mit weiteren Neonazis das Spiel „ATSV ‚Frisch auf‘ Wurzen“ gegen „Roter Stern Leipzig“ (RSL 99).

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Kleine Anfrage bringt kleine Irritation

Am 03.03.2018 fand ein rassistischer Großaufmarsch in Berlin statt, zu dem es nun durch die Linksfraktionsabgeordneten Anne Helm, Niklas Schrader und Hakan Tas eine parlamentarische Anfrage gab. In der Anfrage geht es um das Auftreten der Polizei sowie die Zusammensetzung des rechten Aufmarsches.

HoGeSa in Berlin?

Laut der Senatsantwort stammten die Teilnehmer überwiegend nicht aus Berlin, ebenso wie die Redner. So fanden sich auf der Bühne neben Einzelpersonen auch Aktivisten der „Thügida“ und der „Pegida Wien“. Hinter der Organisierung der Demonstration steht der Berliner Verein „Wir für Deutschland“. Dieser stammt laut der Senatsantwort aus dem „Berliner HoGeSa-Spektrum“.

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Zum Fanmarsch von Dresden in Karlsruhe

Der Marsch der Dynamo Dresden-Anhängerschaft in Karlsruhe sorgt für die zu erwartende Unruhe. Hektisch werden via Facebook, aber vor allem auf Twitter Nazivergleiche in der Hoffnung herangezogen, das eigene vorurteilsbehaftete Bild bestätigen zu können. Da eine Stimme auf Facebook eine Bewertung wünschte und die Diskussionskultur, vor allem von Ahnungslosen, in Aufgeregtheit auszuarten scheint, versuche ich mich mal in einer Bewertung.
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Energie Cottbus und seine problematischen Fans

„Achtzehn Jahre Verbot, Verrat, Verleumdung“ – so die ernüchternde Bilanz der Neonazis der Fangruppierung „Inferno Cottbus 99“ (IC 99) in ihrem Auflösungstext. Unrecht haben sie nicht. Immer wieder bekamen sie das sogenannte „Auftritt- und Erscheinungsverbot“, was aber nicht dazu führte, dass sich die Gruppe oder Einzelpersonen zurückzogen. Nun steht ein Umbruch an- die Frage ist aber auch allgemein wie es in Cottbus weitergeht, denn von Gruppen wie „Collettivo Bianco Rosso 2002“ (CBR’02) fühlt man sich trotz inhaltlicher Nähe verraten. Den Gipfel erreichten diese internen Auseinandersetzungen in Bautzen.
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11.11.2011 – unvergessenes Warschau

Mehr als 100 deutsche Antifaschisten werden einen Kurztrip über die Odergrenze wohl ihr Leben lang nicht mehr vergessen. Die Vorberichterstattung, die Ingewahrsamnahme und die Nachwirkungen waren einschneidende Erfahrungen. Zentrale Sätze wie „Ob Du frei bist, entscheidet nicht das Gericht, sondern ich“ einer Polizeifunktionärin zeigten was Dolmetscher mit „EU-Recht wird in jedem Land ausgeführt“ meinten. Die Ignoranz der deutschen Botschaft gegenüber Misshandlungen war der Gipfel. Ein kleiner Rückblick.

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Der zweite Spieltag der #HooliganEM 2016 in Frankreich

Die Gerüchte sagen, dass die Hooligans aus Russland mehrheitlich nach ihrem Auftritt gegen England abgereist sind. Kein Wunder also, dass es beim Spiel Russland gegen Wales relativ ruhig blieb. Den Aufreger des Spiels lieferten dafür die Kroaten mit Pyro auf dem Feld und einer internen Hauerei.
Die deutschen Rechten zeigten sich beim zweiten Spieltag nicht, dafür waren es Ultranationalisten und Faschisten anderer Länder, die sich in den Stadien präsentierten.
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Der erste Spieltag der #HooliganEM 2016 in Frankreich

Vorwort

Über Ereignisse im Hooliganismus zu berichten/zu schreiben ist nicht leicht. Es gibt selten Primärquellen, so dass sich ein Großteil der Informationen auf soziale Netzwerke, Foren und Seiten beziehen, welche mit der Szene in Kontakt stehen. Hooligans stehen nicht so auf Pressearbeit und wer mag es ihnen verdenken, bei dem fehlerhaften Material und den böswilligen Analysen in manchen Medien. Dennoch sind die Szeneinformationen aus dem Web mit Vorsicht zu genießen, da Maulhelden immer mal Fakes streuen, um sich wichtig zu tun. Eine Vollständigkeit oder eine komplette Korrektheit des Inhalts dieses Artikels kann daher nicht gewährleistet werden. Er soll aber eine Art grobe Übersicht für Interessierte darstellen.
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Hooligans in Berlin – Antwort des SenInnSport auf parlamentarische Anfrage

Die Berliner Abgeordnete der Bündnis 90/Grünen, Clara Herrmann, stellte vor rund einem Monat eine schriftliche Anfrage an den Innensenat mit Bezug auf Hooliganismus. In der Anfrage geht es standardmäßig um die Anzahl der festgestellten Personen aus dem Bereich Kategorie B (gewaltbereit) und Kategorie C (gewaltsuchend), deren Aufteilung nach Vereinen und die Gruppenstrukturen rund um „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) und dem „Bündnis deutscher Hooligans“ (B.D.H.).

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