Der kurze Rechtsruck bei Tennis Borussia Berlin

Die neue Saison in der Oberliga Nordost Nord ist gestartet. Einer der Favoriten auf die Meisterschaft ist Tennis Borussia Berlin, auch wenn man sich sportlich wohl eher verschlechtert, als verbessert hat. Doch Fußball ist nicht nur das Gekicke auf dem Rasen. Fußballvereine jenseits der GmbHs und AGs im Profibereich haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie sollen demokratische Werte vermitteln, dienen als Mittel der Integration und Förderung des interkulturellen Miteinander. So zumindest im Idealbild. Auch bei Tennis Borussia Berlin war dies dank einer aktiven Fanszene lange Jahre nicht anders. Nach einem halbjährigen Boykott kehrt die Fanszene wieder zurück ins Stadion und will eine Restauration der Ära Redlich – auch im politischen Sinne.

Neben der grundsätzlichen Demokratieproblematik mit dem Vereinsvorstand, insbesondere dem Vorsitzenden Jens Redlich aka „JR Crunchfit“ und dem Kampf gegen die Abhängigkeit von einem Sponsor sowie der daraus resultierenden drohenden dritten Insolvenz, sollte dieser wegbrechen, war es mittlerweile auch ein politischer Kampf, bei dem der rechte Vereinsboss den Verein umkrempelt und auch für extrem rechte Positionen und Personen öffnete. Der folgende Artikel zeigt wie schnell aus einem Verein mit links-alternativen Image ein Hort für Rechte werden kann.

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Neonaziangriff nach Fußballspiel in Wurzen

Was macht die sächsische Polizei, wenn mehrere dutzend Neonazis durch Wurzener Straßen ziehen? Richtig: sie konzentriert sich auf Antifaschisten. Was machen Neonazis, die wissen, dass sie unbeobachtet sind? Richtig: sie greifen an. So geschehen am 12.05.2019 nach dem Landesklassenspiel zwischen „ATSV ‚Frisch auf‘ Wurzen“ und „Roter Stern Leipzig“.

Am Sonntagnachmittag kam es in Wurzen zu einem Angriff auf das Kultur- und Bürgerzentrum des „Netzwerk für demokratische Kultur e.V.“. Die etwa 30 Neonazis, welche teilweise vermummt waren, konnten geringen Sachschaden anrichten. Zuvor besuchten sie mit weiteren Neonazis das Spiel „ATSV ‚Frisch auf‘ Wurzen“ gegen „Roter Stern Leipzig“ (RSL 99).

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„No-Groko“-Demonstration in Berlin

Mein letzter rechter Aufmarsch in Berlin liegt bereits über ein Jahr zurück. Es war der 100. Bärgida-Marsch im November 2016. Zeit also mal wieder in Berlin nach dem Rechten zu sehen. Angekündigt ist ein Aufmarsch gegen die neue Große Koalition. Anmelder sind Enrico Stubbe und seine Gang, die sonst die großen „Merkel muss weg“-Demonstrationen organisierten und ab jetzt Bärgida montags spalten. Bei nur noch 20-40 Teilnehmenden wirkt dies sehr clever.

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Veranstaltung zu „Fankultur im russischen Fußball“

Der Veranstaltungsraum in der Berliner Schankwirtschaft „Baiz“ ist rappelvoll. Der überwiegende Teil der Besucher ist über 30 und männlich. Geladen hat der Verein „Gesellschaftsspiele“ zu einer Veranstaltung über „Fankultur im russischen Fußball 2015“.
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Antisemitischer Alltag im Berliner Fußball

Das erste Heimspiel der dritten Herren-Mannschaft des Berliner Fußball-Teams von TuS Makkabi hatten sich die Spieler wohl anders vorgestellt. Der Auftakt ging 8:2 beim Spandauer SV IV verloren und somit wollte man gegen den BFC Meteor III die ersten drei Punkte ein-fahren. Beim Stand von 1:0 für die Makkabäer wurde das Spiel abgebrochen . Grund waren antisemitische Anfeindungen durch Spieler und Gäste des BFC Meteor. Es folgte eine Schlä-gerei und ein Polizeieinsatz.Recht zügig reagierte der Berliner Fußballverband. Die Weddin-ger-Gäste wurde vom Ligabetrieb ausgeschlossen, zusätzlich mit einer Punktestrafe belegt und der vermeintliche Haupttäter erhielt eine Spielsperre bis 2017, sowie eine Geldstrafe in Höhe von 300,00 Euro. Weiterlesen

Hüben „Jude Slavia“-Rufe, drüben Affenlaute – das Prager Stadtderby

Das 183. Derby zwischen Sparta Prag und Slavia Prag ist auch für viele Deutsche Fußballfans aus der Groundhopperszene ein Pilgerort. Nur vier Stunden von Berlin entfernt, aber auf den Tribünen scheinen Welten zwischen beiden Städten zu liegen.
Mehr als 100 Deutsche sollen vor Ort gewesen sein, darunter auch unser Autor Sören Kohlhuber.

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Der BFC Dynamo zu Gast im Karl-Liebknecht-Stadion

Die Babelsberger-Fans mit ihrem Intro © Sören Kohlhuber

Der Artikel erschien zuerst bei Potsdam Vibes

Wenn der SV Babelsberg 03 und der BFC Dynamo aufeinandertreffen, wird viel in die Klischeekiste gegriffen. Die Sicherheitsbehörden werden nervös und das Spiel gerät leicht zum Nebensächlichen. Am Samstagnachmittag gab es diese Spielpaarung mal wieder, auf den Rängen blieb es verhältnismäßig ruhig, auf dem Rasen war es eine durchaus spannende Partei, ums Spiel herum gab es dennoch hässliche Szenen.

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