15 Jahre TeBe – eine Zeitreise von Saison zu Saison

Anfang Dezember 2004 kam ein Bekannter auf mich zu. Er wusste, dass ich gern zum Fußball gehe und auch eine antifaschistische Grundeinstellung mitbringe. Als Knirps war ich nicht nur Fan des FC Hansa Rostock, sondern auch Mitglied im damals größten Fanclub. Meine ganze Familie besteht aus Kogge-Anhängern und somit wurde ich da reingeboren. Doch Anfang der 2000er stellte ich fest, dass die verschiedenen Äußerungen der Fans nicht zu meinen politischen Einstellungen passten. Da brachte der Dezember 2004 gleich eine Erlösung. Der Bekannte sagte, ich solle mit zu einem Spiel kommen. Ein Verein mit antifaschistischer Fanszene erwarte haufenweise Neonazis im Stadion, in Berlin, da müsse man Präsenz zeigen. Ich wusste kaum wohin es ging, denn es war Westberlin. Eine für mich komplett unbekannte Stadt. Da ging man nicht hin, man fuhr immer nur durch, wenn man Berlin Richtung Sachsen-Anhalt oder Potsdam verließ.

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Der kurze Rechtsruck bei Tennis Borussia Berlin

Die neue Saison in der Oberliga Nordost Nord ist gestartet. Einer der Favoriten auf die Meisterschaft ist Tennis Borussia Berlin, auch wenn man sich sportlich wohl eher verschlechtert, als verbessert hat. Doch Fußball ist nicht nur das Gekicke auf dem Rasen. Fußballvereine jenseits der GmbHs und AGs im Profibereich haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie sollen demokratische Werte vermitteln, dienen als Mittel der Integration und Förderung des interkulturellen Miteinander. So zumindest im Idealbild. Auch bei Tennis Borussia Berlin war dies dank einer aktiven Fanszene lange Jahre nicht anders. Nach einem halbjährigen Boykott kehrt die Fanszene wieder zurück ins Stadion und will eine Restauration der Ära Redlich – auch im politischen Sinne.

Neben der grundsätzlichen Demokratieproblematik mit dem Vereinsvorstand, insbesondere dem Vorsitzenden Jens Redlich aka „JR Crunchfit“ und dem Kampf gegen die Abhängigkeit von einem Sponsor sowie der daraus resultierenden drohenden dritten Insolvenz, sollte dieser wegbrechen, war es mittlerweile auch ein politischer Kampf, bei dem der rechte Vereinsboss den Verein umkrempelt und auch für extrem rechte Positionen und Personen öffnete. Der folgende Artikel zeigt wie schnell aus einem Verein mit links-alternativen Image ein Hort für Rechte werden kann.

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Die Konterrevolution bei Tennis Borussia Berlin

Wer ist der Verein?

Seit der Mitgliederversammlung von Tennis Borussia Berlin treibt mich eine Frage um – wer ist der Verein. Oder wem gehört der Verein. Sofort würde man sagen: Den Fans! Immerhin reisen sie der Mannschaft hinterher, leisten ehrenamtliche Arbeit und bleiben auch in schweren Stunden. Die Mitgliederversammlung hat mir anderes gezeigt. Spieler, die den Fans ins Gesicht sagen, dass sie den Verein in 1-2 Jahren verlassen, stimmten dort ab. Manche ihrer Verwandten stimmten ab. Die Eltern von Jugendspielern, welche spätestens nach der A-Jugend den Verein verlassen stimmten ab. Und sie stimmten nicht nur ab, sie beleidigten diejenigen, die den Verein retteten, über Jahre den gesamten Vereinskörper stellten und am Ende von Jens „Dr. Frankenstein“ Redlich, ausgenommen und mit neuen fremden Organen ersetzt wurden. Ein plastischer Chirurg wird sein Übriges tun.

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Die Grauen Wölfe des Berliner Fußballs

Am kommenden Sonntag empfängt Tennis Borussia Berlin in der Oberliga Nordost-Nord nicht irgendeinen Berliner Gegner. Der Neuköllner Verein BSV Hürtürkel ist sportlich, aber auch politisch teils bundesweit in die Schlagzeilen. Seit Jahren machen Gerüchte die Runde, der Verein bzw. Mitglieder seien stark mit den türkisch-faschistischen Grauen Wölfe (Bozkurtlar) verbandelt.
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Antisemitischer Alltag im Berliner Fußball

Das erste Heimspiel der dritten Herren-Mannschaft des Berliner Fußball-Teams von TuS Makkabi hatten sich die Spieler wohl anders vorgestellt. Der Auftakt ging 8:2 beim Spandauer SV IV verloren und somit wollte man gegen den BFC Meteor III die ersten drei Punkte ein-fahren. Beim Stand von 1:0 für die Makkabäer wurde das Spiel abgebrochen . Grund waren antisemitische Anfeindungen durch Spieler und Gäste des BFC Meteor. Es folgte eine Schlä-gerei und ein Polizeieinsatz.Recht zügig reagierte der Berliner Fußballverband. Die Weddin-ger-Gäste wurde vom Ligabetrieb ausgeschlossen, zusätzlich mit einer Punktestrafe belegt und der vermeintliche Haupttäter erhielt eine Spielsperre bis 2017, sowie eine Geldstrafe in Höhe von 300,00 Euro. Weiterlesen