Protokoll des Prozesses gegen Neonazi und Hooligan Felix Reck

Am 09.07.2020 wurde der Neonazi und Hooligan Felix Reck zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Prozess dauerte sechs Tage. Beteiligte waren:

Richter Spahn + zwei Schöffinnen
Staatsanwalt Knoblauch
Nebenklagevertreterin Pietrzyk + zwei Nebenkläger
Felix Reck
Pflichtverteidiger RA Kruppa
Wahlverteidier RA Waldschmidt, ehem. LaVo NPD Hessen
diverse Zeug*innen, Antifaschist*innen, Neonazis, Cops und Justizbeamte

Es folgen die Berichte der einzelnen Prozesstage in Sammlung.

Kein Prozesstag ohne Protesttag © Sören Kohlhuber


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Die Wiener Innenstadt im Fackelschein

Die „Identitäre Bewegung“ läd zum Fackelmarsch nach Wien und auch ich folge der Einladung © Sören Kohlhuber

„Du wirst sehen wie unprofessionell die Polizei hier ist.“ Ein Satz, der sich auf meiner Wien-Reise bereits zur Vorabenddemo zeigte, wurde auch am kommenden Tag des Fackelmarschs der „Identitären Bewegung“ (IB) bestätigt. Doch leider ebenso die Erkenntnis, dass die Antifastrukturen in Wien eine starke mediale Arbeit haben, die zumindest an diesem Wochenende Erwartungen schürt, welche nicht komplett erfüllt werden. Dennoch war es eine gute Reise. Ein kleiner Bericht.

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Vereinsräume und Sportvereine als Teil rechter Strukturen

Sport lebt oftmals von Kameradschaft, Pathos, Konkurrenzkampf und Identifikation mit einem Ort oder Farben. Idealer Nährboden auch für Neonazis. Dabei beschränkt sich deren Engagement nicht nur auf die Fankurven beim Fußball. Gerade in den eher dörflichen Gebieten und Kleinstädten drängen Neonazis in die Vereinsstrukturen. Dort wollen sie Akzeptanz für ihre Positionen gewinnen oder zumindest Empathie erhalten, wenn sie sich um den lokalen Sportverein liebevoll und aufopferungsvoll kümmern. Gleichzeitig geht es ihnen auch um die gesamte Struktur, auch Räumlichkeiten. Seit einigen Jahren ist es dies bezüglich stiller geworden. Sportverbände, gerade in Ostdeutschland arbeiten eng mit Sicherheitsbehörden, Mobilen Beratungsstellen und Zivilgesellschaft zusammen. Doch dies war ein langer schwerer Schritt.

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Der kurze Rechtsruck bei Tennis Borussia Berlin

Die neue Saison in der Oberliga Nordost Nord ist gestartet. Einer der Favoriten auf die Meisterschaft ist Tennis Borussia Berlin, auch wenn man sich sportlich wohl eher verschlechtert, als verbessert hat. Doch Fußball ist nicht nur das Gekicke auf dem Rasen. Fußballvereine jenseits der GmbHs und AGs im Profibereich haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Sie sollen demokratische Werte vermitteln, dienen als Mittel der Integration und Förderung des interkulturellen Miteinander. So zumindest im Idealbild. Auch bei Tennis Borussia Berlin war dies dank einer aktiven Fanszene lange Jahre nicht anders. Nach einem halbjährigen Boykott kehrt die Fanszene wieder zurück ins Stadion und will eine Restauration der Ära Redlich – auch im politischen Sinne.

Neben der grundsätzlichen Demokratieproblematik mit dem Vereinsvorstand, insbesondere dem Vorsitzenden Jens Redlich aka „JR Crunchfit“ und dem Kampf gegen die Abhängigkeit von einem Sponsor sowie der daraus resultierenden drohenden dritten Insolvenz, sollte dieser wegbrechen, war es mittlerweile auch ein politischer Kampf, bei dem der rechte Vereinsboss den Verein umkrempelt und auch für extrem rechte Positionen und Personen öffnete. Der folgende Artikel zeigt wie schnell aus einem Verein mit links-alternativen Image ein Hort für Rechte werden kann.

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Neonaziangriff nach Fußballspiel in Wurzen

Was macht die sächsische Polizei, wenn mehrere dutzend Neonazis durch Wurzener Straßen ziehen? Richtig: sie konzentriert sich auf Antifaschisten. Was machen Neonazis, die wissen, dass sie unbeobachtet sind? Richtig: sie greifen an. So geschehen am 12.05.2019 nach dem Landesklassenspiel zwischen „ATSV ‚Frisch auf‘ Wurzen“ und „Roter Stern Leipzig“.

Am Sonntagnachmittag kam es in Wurzen zu einem Angriff auf das Kultur- und Bürgerzentrum des „Netzwerk für demokratische Kultur e.V.“. Die etwa 30 Neonazis, welche teilweise vermummt waren, konnten geringen Sachschaden anrichten. Zuvor besuchten sie mit weiteren Neonazis das Spiel „ATSV ‚Frisch auf‘ Wurzen“ gegen „Roter Stern Leipzig“ (RSL 99).

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Kleine Anfrage bringt kleine Irritation

Am 03.03.2018 fand ein rassistischer Großaufmarsch in Berlin statt, zu dem es nun durch die Linksfraktionsabgeordneten Anne Helm, Niklas Schrader und Hakan Tas eine parlamentarische Anfrage gab. In der Anfrage geht es um das Auftreten der Polizei sowie die Zusammensetzung des rechten Aufmarsches.

HoGeSa in Berlin?

Laut der Senatsantwort stammten die Teilnehmer überwiegend nicht aus Berlin, ebenso wie die Redner. So fanden sich auf der Bühne neben Einzelpersonen auch Aktivisten der „Thügida“ und der „Pegida Wien“. Hinter der Organisierung der Demonstration steht der Berliner Verein „Wir für Deutschland“. Dieser stammt laut der Senatsantwort aus dem „Berliner HoGeSa-Spektrum“.

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„No-Groko“-Demonstration in Berlin

Mein letzter rechter Aufmarsch in Berlin liegt bereits über ein Jahr zurück. Es war der 100. Bärgida-Marsch im November 2016. Zeit also mal wieder in Berlin nach dem Rechten zu sehen. Angekündigt ist ein Aufmarsch gegen die neue Große Koalition. Anmelder sind Enrico Stubbe und seine Gang, die sonst die großen „Merkel muss weg“-Demonstrationen organisierten und ab jetzt Bärgida montags spalten. Bei nur noch 20-40 Teilnehmenden wirkt dies sehr clever.

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Zum Fanmarsch von Dresden in Karlsruhe

Der Marsch der Dynamo Dresden-Anhängerschaft in Karlsruhe sorgt für die zu erwartende Unruhe. Hektisch werden via Facebook, aber vor allem auf Twitter Nazivergleiche in der Hoffnung herangezogen, das eigene vorurteilsbehaftete Bild bestätigen zu können. Da eine Stimme auf Facebook eine Bewertung wünschte und die Diskussionskultur, vor allem von Ahnungslosen, in Aufgeregtheit auszuarten scheint, versuche ich mich mal in einer Bewertung.
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Energie Cottbus und seine problematischen Fans

„Achtzehn Jahre Verbot, Verrat, Verleumdung“ – so die ernüchternde Bilanz der Neonazis der Fangruppierung „Inferno Cottbus 99“ (IC 99) in ihrem Auflösungstext. Unrecht haben sie nicht. Immer wieder bekamen sie das sogenannte „Auftritt- und Erscheinungsverbot“, was aber nicht dazu führte, dass sich die Gruppe oder Einzelpersonen zurückzogen. Nun steht ein Umbruch an- die Frage ist aber auch allgemein wie es in Cottbus weitergeht, denn von Gruppen wie „Collettivo Bianco Rosso 2002“ (CBR’02) fühlt man sich trotz inhaltlicher Nähe verraten. Den Gipfel erreichten diese internen Auseinandersetzungen in Bautzen.
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