Anfang Dezember 2004 kam ein Bekannter auf mich zu. Er wusste, dass ich gern zum Fußball gehe und auch eine antifaschistische Grundeinstellung mitbringe. Als Knirps war ich nicht nur Fan des FC Hansa Rostock, sondern auch Mitglied im damals größten Fanclub. Meine ganze Familie besteht aus Kogge-Anhängern und somit wurde ich da reingeboren. Doch Anfang der 2000er stellte ich fest, dass die verschiedenen Äußerungen der Fans nicht zu meinen politischen Einstellungen passten. Da brachte der Dezember 2004 gleich eine Erlösung. Der Bekannte sagte, ich solle mit zu einem Spiel kommen. Ein Verein mit antifaschistischer Fanszene erwarte haufenweise Neonazis im Stadion, in Berlin, da müsse man Präsenz zeigen. Ich wusste kaum wohin es ging, denn es war Westberlin. Eine für mich komplett unbekannte Stadt. Da ging man nicht hin, man fuhr immer nur durch, wenn man Berlin Richtung Sachsen-Anhalt oder Potsdam verließ.
