Neonazis/Faschisten auf Seiten der russischen Separatisten

Wenn es um den Krieg in der Ukraine und Neonazis geht, werden oftmals nur die ukrainischen Beispiele thematisiert. Ob Asow-Regiment mit ihren ~ 900 Personen, das Bataillon Ajdar mit ihren rund 300 Kräften oder Carpathian Sich C14 die sich ebenfalls am unteren dreistelligen Personenpotenzial bewegen dürften.

Nicht beachtet werden diverse internationale und ukrainische Faschisten auf Seiten Russlands. Auch wenn es gerade eher ruhig um mich ist, finde ich wichtig, dass man sich dies vor Augen führt, wenn es um eine antifaschistische Bewertung der Ereignisse vor Ort geht.

Ich stelle hier erst ukrainische Faschisten, dann russische, anschließend internationale Freiwillige vor. Dies ist unvollständig und soll nur eine Einführung und einen kurzen Überblick geben.

Ukrainische Neonazis/Faschisten in den Reihen russischer Separatisten

Bereits mit den revolutionsähnlichen Widerständen 2014, EuroMaidan genannt, bäumten sich Neonazis und Faschisten im Osten der Ukraine gegen diese auf. Sie wollten keine Annäherung an den Westen, keinen liberalen und demokratischen Staat, sondern eine Hinwendung an das autoritäre Russland.

Oplot Brigade/Sicherheitsdienst der Volksrepublik Donezk mit 4.000 Mitglieder. Oplot („Bollwerk“) wurde in Kharkiv als Anti-Maidan-Kampfverein von Alexander Zakharchenko gegründet. Er lobte den rechten Sektor für homophobe Übergriffe und äußerte sich antisemitisch sowie antifeministisch. Sachartschenko starb 2018 bei einem Anschlag in Donezk.

Oplot wuchs von 2014 zu 2015 von einem Batallion zu einer Brigade.

Somalia Bataillon. Oberstleutnant ist Timur Kurilkin, der vor kurzem per Social Media zu sehen war. Er empfing einen Orden für das Töten von 250 Gegnern und trug dabei einen SS-Totenkopf sowie den „Wotansknoten“ als Patch am Arm.

Varyag-Bataillon benannt nach dem SS-Freiwilligen-Bataillon „Warjag“, bezieht sich auf die Waräger, die Ur-Russen im 8. Jahrhundert.

Gründer ist der Donezker Nationalbolschewist Alexander Matyushi (Gruppenbild unten, 2.v.r.), der sich als „Orthodoxen Faschisten“ bezeichnet und die Nähe zu russischen Nationalbolschewisten sucht.

Viking Bataillon, laut einigen Quellen benannt nach der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“ Mehr findet man nicht wirklich zu ihnen nicht, sie scheinen keine große Relevanz zu haben. Zu sehen ist links das Symbol des Viking Bataillon und unten das Emblem der SS-Panzer-Division.

Russische Neonazis/Faschisten auf Seiten der Separatisten

Bataillon Moscovia. Das Logo in der Mitte stamm von der 29.Waffen-Grenadier-Division der SS „Rona“. Mehr lässt sich zu dem Bataillon nicht wirklich finden.

Batman Bataillon welches zeitweise auch die Spezialeinheit „Rusich“ bei sich intergriert hatte. Angeführt wird „Rusich“ vom St.Petersburger Neonazi Aleksey Milchakov (siehe Bild mit Hakenkreuzfahne) sowie Yan Petrovsky (Bild, Mitte, rechts). Aufgrund möglicher Kriegsverbrechen im Donbass, gibt es Ermittlungen gegen „Rusich“ in Den Haag.

Das Sparta Bataillon mit 7.200 Mitglieder. Wurde von Arsen Pavlov gegründet, der in Kharkiv an Anti-Maidan-Aktivitäten beteiligt war, aber ursprünglich aus Russland stammte. Das Emblem beinhaltet die „Imperial-Flagge“ und ein von Gamern ausgedachtes Logo, welches auf den Rufnamen von Pavlov verweisen soll: „Motorola“. Das Bataillon soll an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein.

Imperial Legion ist der paramilitärische Arm der russischen Partei Rodina, einer extrem rechten Partei, welche ursprünglich dem Linksnationalismus und Kommunismus nahestand.

In dem“Zarja Bataillon“ kämpft die Untergruppe „Interbrigade“ welche von Nationalbolchewisten aus der Partei „Anderes Russland“, dem Nachfolger der 2010 verbotenen „Nationalbolchewistischen Partei“ gegründet wurden. Ein bekanntes Mitglied von „Zarja“ ist der Litauer Beness Aijo. Er soll Mitglied der Kommunistischen Partei Groß-Britannien sein.

„Russische National Einheit“ (Links und unten) feat. „Orthodoxe Armee“ (Links oben). Neonazistische Partei mit früheren Kontakten zu den verbotenen FAP und HNG in Deutschland. Im Donbass kämpfen sie mit dem unteren aktuellen Parteilogo, gleichzeitig sind sie mit ihrer Miliz der „Orthodoxen Armee“ gezielt auf der Jagd nach Juden, Katholiken, Protestanten und Ukrainisch-Orthodoxen.

Gegründet wurde die Gruppe Wagner vom Neonazi Dmitry Utkin (links unten) einem ehemaligen Mitglied der GRU (dem russischen MAD) und Spetsnaz, der Spezialeinheit der GRU. Tattoos auf seinem Oberkörper zeigen das Logo der SS sowie einen Reichsadler. In der Gruppe Wagner soll auch „Rusich“ als Task-Force integriert sein. Rusich soll auch als Teil der Gruppe Wagner in Syrien gekämpft haben und dient der Gruppe Wagner als „Aufklärungs- und Sabotageeinheit“.

Internationale faschistische/Neonazi Freiwilllige auf Seiten der prorussischen Separatisten

Sammlung diverser Logos von europäischen Faschisten, die im Donbass kämpfen

Die Legion des St. Stephan, ungarische Freiwillige, die den Faschisten der Partei „Jobbik“ nahe stehen. Ziel dieser Gruppe ist primär ein „Transkarpatisches“ Gebiet, welches den westukrainischen Oblast Transkarpatien umfasst. Sie wollen die ungarische Minderheit in der Ukraine „schützen“. Politisch stehen sie damit einem imperialistischen Rechtsextremismus aus Ungarn nahe, der auch bei Orban zu finden ist.

Serbische Freiwillige.

Oben: „Serbische Aktion“, eine Klerikal-faschistische, neonazistische Gruppe.

Unten: „Für König und Vaterland. Freiheit oder Tot“. Fahne der Tschetniks aus Serbien. Das Historische Vorbild war beteiligt an Kriegsverbrechen 1942 an Bosnier, Serben, Kroaten, Albanern beteiligt. Auch im Jugoslawienkrieg nutzten Serben die Flagge und begingen Kriegsverbrechen, bzw. beteiligten sich am Völkermord an Bosniern und Kroaten. Diese Fahne wird auch von serbischen Freiwilligen im Donbass verwendet.

Orthodoxe Dämmerung Bulgarien. Besonders auf der Krim sind sie aktiv. Bekanntes Mitglied war Pavel Chernev, Chef der bulgarischen rechten Partei „Svoboda“ („Freiheit“), welche u.a. Teil des neonazistischen Wahlblocks „Patriotische Front“ in Bulgarien war.

Dies ist vermutlich nicht alles an Gruppen und Informationen, bietet aber insbesondere mit dem regelmäßigen Verweis auf „Asow“, „Aidar“ und „Sich C-14“ eine Möglichkeit der Differenzierung und Entzauberung der Märs des antifaschistischen Russland, welches in der Ukraine eine Entnazifierung durchführt.

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