Am 09.07.2020 wurde der Neonazi und Hooligan Felix Reck zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Prozess dauerte sechs Tage. Beteiligte waren:
Richter Spahn + zwei Schöffinnen
Staatsanwalt Knoblauch
Nebenklagevertreterin Pietrzyk + zwei Nebenkläger
Felix Reck
Pflichtverteidiger RA Kruppa
Wahlverteidier RA Waldschmidt, ehem. LaVo NPD Hessen
diverse Zeug*innen, Antifaschist*innen, Neonazis, Cops und Justizbeamte
Es folgen die Berichte der einzelnen Prozesstage in Sammlung.
TAG 1 (28.04.2020)
Erster Verhandlungstag gegen den Saalfelder Neonazi Felix Reck in Rudolstadt.
Dieser ist seit Oktober 2019 in U-Haft. Ihm werden 15 Vorfälle zur Last gelegt, darunter mehrfach Gewalttaten gegen Antifaschisten, Fußballfans, sowie Sachbeschädigungen, Verstöße gegen das Waffengesetz und Sprengstoffgesetz.
Am ersten Verhandlungstag ging es um einen Angriff auf einen Saalfelder, sowie einen Überfall durch mutmaßliche Hooligans von Rot Weiss Erfurt auf Fans des FC Carl Zeiss Jena, wobei es einige Verletzte, darunter Minderjährige, gab.
Die Zeugen konnten nicht viel zum Sachverhalt sagen. Meist fehlte die Erinnerung. Der Angeklagte Reck gab den Angriff auf die Einzelperson zu, aber bestritt die Beteiligung an dem Überfall auf die Fußballfans.
Vor dem Gerichtsgebäude veranstalteten etwa 40 Antifas eine Kundgebung.
Im Gerichtsgebäude durften nur 13 Personen der Verhandlung beiwohnen, davon gehörten etwa 8 zum Umfeld des Angeklagten.
Es kam mehrfach zu Beleidigungen und Bedrohungen durch die anwesenden rechten Hooligans und Neonazis.
Reck soll Mitglied in der Hooligangruppe „Jungsturm“ sein, gegen die derzeit ein 129er-Verfahren läuft. Gegen diese fanden wenige Stunden vor der Verhandlung Hausdurchsungen mit Festnahmen statt.
Tag 2 (18.05.2020)
Heute ging es weiter im Prozess gegen den Neonazi Felix Reck aus Saalfeld vor dem Amtsgericht Rudolstadt. Leider ohne Ticker auf Twitter, da das Gericht meinen Ticker nicht toll fand. Kleines Protokoll gibt es trotzdem von mir.
Diesmal sollte es u.a. um Angriffe auf Jena-Fans am Bahnhof Saalfeld, sowie einen Angriff auf einen Antifaschisten gehen, doch bis zur Zeugenvernehmung kam es nicht. Dafür gab es viel Amüsantes am Rand.
Vor dem Gerichtsgebäude Trashtalk zwischen Antifas und Recks Freunden, die sich beschwerten, dass ich sie Neonazis nenne. Famemoment 1 an diesem Tag. Ich erinnere die Neonazis daran, dass sie meine Fotos geklaut hätten und es für Anton Weiland teuer werden könnte. Sie sind ruhig.
Felix Reck kam diesmal in Adidas-Jogger, Adidas-Schuhe und Label23-Shirt. Im Saal 10 statt 12 Leute, davon 3-4 Reck-Supporter. Der Prozess begann wieder mit dem Antrag von RA Waldschmidt, dass Reck die Handschellen los bekommt. Richter Spahn verweist auf 2 Justizbeamte (einer hat seinen Mundschutz am Teli baumeln) und 2 Cops, gibt statt. RA Waldschmidt pöbelte, es ginge um Qualität nicht Quantität des Sicherheitspersonals. Cop 1 fühlte sich beleidigt, schnaubte verächtlich.
RA Waldschmidt wollte eine Unterbrechung für einen Befangenheitsantrag gegen Richter Spahn. Wurde abgelehnt. Den Vater von Felix Reck hörte man mit einem „Ist das eine Farce“-Zwischenruf. Immer wieder störte er die Verhandlung mit Geräuschen und Sprüchen wie: „Ist das ein Witz“. Er wird zwischendurch von Felix Reck ermahnt. Dabei legte Reck seinen Finger auf die Lippen, guckte böse zu seinem Vater und zischte „Papa“. Danach war der Vater ruhig.
Zur Sache äußert RA Krupp, dass Reck nicht dabei war. Begründet wurde es mit vorliegenden WhatsApp-Chat Protokollen in denen es u.a. um eine vermeintliche Mittelfinger-Prellung von Felix Reck ging. Der Gesprächspartner war der Neonazi und Erfurt-Hool Eric Holzhey. Laut Anwalt kommen die Verletzungen von einem Überfall durch Unbekannte auf Reck. Zu diesem Sachverhalt gibt es weder eine Anzeige bei der Polizei, noch Krankenmeldungen aus dem Krankenhaus. Einziger Zeuge sei Eric Holzhey gewesen.
Weiterhin, wie beim Überfall auf die Bowlingbahn, soll der Vater das Alibi geben. Zur Erinnerung: Als Erfurt-Hools eine Bowlingbahn mit Jena-Fans angriffen, war Felix Reck angeblich bei seinem Vater. Per WhatsApp tauschte er sich mit Eric Holzhey aus, wieder ging es um Verletzungen, laut Anwalt von einem Trainingskampf. Diesmal soll Felix Reck angeblich seinen Vater vom Bahnhof abgeholt haben, kurze Zeit vor dem Überfall. Der Staatsanwalt kam aber nun mit einer Akte aus dem 129er-Verfahren gegen die Hooligangruppe „Jungsturm Erfurt“. Bei dieser Razzia, am Morgen des ersten Verhandlungstages, wurden u.a. Handys beschlagnahmt. In der Akte zum Verfahren befindet sich ein Protokoll eines Telefonats zwischen Reck und dem vermeintlichen Führungskader des „Jungsturms“ und Kampfsportler Theo Weiland.
Das Telefonat wurde geführt, während Reck in U-Haft sitzt, eine entsprechende Razzia seiner Zelle muss offenbar erfolgt sein, dabei wurde das illegale Handy beschlagnahmt. In dem Telefonat sprachen beide über die Alibi-Absprache vom Vater. So sagte Weiland: „Familie muss ja nicht aussagen“, „er wird wohl 2-3 Nachfragen bekommen“, „Da müsst ihr auf die Details achten“.
Merke: Man quatscht nicht am Telefon. Anna und Arthur halten das Maul.
RA Waldschmidt beantragte eine halbstündige Unterbrechung, bekam aber nur 10 Minuten. Nach dieser Unterbrechung wollte RA Waldschmidt wieder eine Verhandlungspause um den Befangenheitsantrag vorzubereiten. Richter Spahn: „Ich bin ein geduldiger Mensch, überstrapazieren sie nicht meine Nerven“ und „sie haben jetzt nicht das Wort“. RA Waldschmidt dazu: „Machen wir hier einen Schauprozess?“ Richter Spahn nach erneuter Ankündigung eines Antrags durch RA Waldschmidt: „Ich lasse mich nicht von Ihnen bedrohen.“ RA Waldschmidt: „Das ist keine Bedrohung. Wir machen hier jetzt nicht Strafprozess a.T. 2.Semester!“
Das Verfahren wurde erneut unterbrochen. Die Verteidiger, sowie die Nebenklagevertretung bekamen die Chatprotokolle, die Zeugen wurden nicht mehr vernommen und sollen am 4. Prozesstag wiederkommen. RA Waldschmidt will den Beschluss schriftlich, Spahn sagte er gäbe während des Prozesses keine Beschlüsse raus.
RA Waldschmidt dazu: „Ein Blick ins Gesetz hilft. Solang Das protokolliert wird, nehme ich das zur Kenntnis“. Zwischenzeitlich fast 1 Minute anstarren zwischen Reck und mir, er verliert, weil er zuerst blinzeln muss. Am Ende wurde gegrinst und sich zugenickt. Famemoment 2 an diesem Tag. Anschließend 45 Minuten Unterbrechung. Danach Prozesstag Ende.
Beim Verlassen des Saales warten Neonazis, sowie der Vater von Reck auf antifaschistische Prozessbeobachter. Als ich an ihnen vorbeilaufe sagt Recks Vater zu mir „Pfeife“, wobei ich mich frage, wenn ich so auf die Alibi Geschichte gucke, wer hier die Pfeife ist. Famemoment 3 an diesem Tag. Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht.
An einer antifaschistischen Kundgebung am Amtsgericht Rudolstadt nahmen zur selben Zeit etwa 20 Personen teil. Im Gegensatz zum letzten Mal, diesmal ohne Mund-Nasen-Bedeckung, dafür mit markierten Bereich.
Der nächste Prozesstag ist Dienstag der 26.05.2020, 9:30 Uhr, Saal III des Amtsgerichts Rudolstadt. Es wird auch wieder eine solidarische antifaschistische Kundgebung geben.

Bereits zwei Stunden vor Prozessbeginn, begegnen sich immer wieder Antifas und Nazis an der Tür (im Hintergrund Neonazis) © Sören Kohlhuber
Tag 3 (26.05.2020)
Heute fand der dritte Prozesstag gegen Felix Reck vom „Jungsturm Erfurt“ statt. Es folgt eine kleines Protokoll.
Thematisch ging es um folgende Sachverhalte:
– Ein Übergriff auf eine Einzelperson am Bahnhof Rudolstadt (Der Fall wurde bereits am ersten Prozesstag behandelt, diesmal folgten neutrale Zeugen)
– Zerstörung des Gedenkortes für die von einem Neonazi ermordeten Jana Georgi
– Besprühen zweier Stromkästen mit einer Schablone (I ❤ NS)
– Besitz verbotener Gegenständte (33 La Bomba, 1 als Taschenlampe getarnter Elektroschocker)
– Ein Ackermatch mit Frankfurt
Im Gerichtssaal konnten dieses Mal 10 Menschen Platz nehmen. Belegt waren davon 4 Plätze durch Reck-Supporter, darunter sein Vater und der Saalfelder Neonazi Maximilian Warstatt, der auch am Überfall vom 11.01.2017 in Leipzig-Connewitz beteiligt war.
Reck trug wieder sportliche Kleidung, diesmal keine Nazilabels. Im Nacken klebte ein rotes Tape. Beim Eintritt in den Gerichtssaal grinste er zu seinen Supportern. Später starrte er fast durchgehend mit leerem Blick in den Raum, spielte mit seinen Brustmuskeln.
RA Kruppa betrat den Gerichtssaal mit einem Mundschutz von Schalke 04, was für Gelächter bei den Reck-Anhängern und Reck selber sorgte. Anschließend übergab Kruppa Reck Unterlagen zum Unterzeichnen. Aufgrund der Handschellen war dies aber nicht möglich. Der Justizbeamte wartete bis Richter Spahn den Saal betrat, um Reck dann die Handschellen abzunehmen. Vorher stand er hinter Reck, in einer Hand die Schlüssel, die andere Hand am RSG. Es waren dieselben vier Beamten im Saal wie beim letzten Prozesstag.
Der erste Fall behandelte einen Angriff auf einen Menschen am 22.04.2019 am Bahnhof Rudolstadt. Zwei unabhängige Zeugen beschrieben darin, dass Reck den Angegriffen zu Boden schubste, anschließend auf den am Boden liegenden mit Fußtritten und Ellenbogen einwirkte. Die Zeugen waren auf einer Radtour Richtung Jena unterwegs. Laut ihren Angaben dauerte der Angriff etwas 20-30 Sekunden und wurde abgebrochen nachdem einer der Zeugen verbal intervenierte.
Anschließend soll Reck auf diese zugegangen sein und gesagt haben: „Das hat alles seine Richtigkeit“ und verschwand. Nachdem ein Notruf abgesetzt wurde, tauchten wenige Minuten später zwei Zivilbeamte und der Notarzt auf.
Z1 beschrieb den Angreifer als ohne Bart, schlank und groß. Die Z2 konnte Felix Reck „leider“ nicht wiedererkennen, was RA Waldschmidt dazu brachte nachzufragen, warum sie „leider“ sagte. Sie entschuldigte sich.
Bezüglich der Ellenbogenschläge fragte die Verteidigung wie diese aussahen. Ob im Stehen, Hocken etc. RA Waldschmidt: „Da hätte ich in meinem Alter Probleme mit“, bezüglich der beschriebenen Abläufe. Z2 arbeitet in einem Fitnessstudio und beschreibt die Tritte gegen den am Boden liegenden als „wuchtig“. RA Waldschmidt zweifelt die Expertise der Z2 an, da in ihrem Fitnessstudio kein Kampfsport etc. betrieben werde.
Gegenüber der Zeugin merkt man wieder eine Verhaltensänderung bei Richter Spahn. Ähnlich wie bei einer Zeugin am ersten Prozesstag lächelte er, redete weicher, wirkte charmanter. Bei männlichen Zeugen wirkt er härter.
Die Zeugen wurden entlassen, die Tat hatte Reck bereits zugegeben. Fraglich waren nur die Ellenbogen Schläge und Tritte gegen Kopf und/oder Oberkörper.
Anschließend wurde der Fall 9 behandelt. In Gedenken an die am 26.03.1998 erstochene 14-jährige Jana Georgi (https://amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/jana-georgi/) hinterlegten Menschen am Todestag Blumen und Kerzen in der Nähe des Tatorts. Diese wurden zerstört.
Felix Reck leugnet eine Tatbeteiligung. In einer WhatsApp-Nachricht schrieb er an eine unbekannte Person: „Ich hab die Scheiße da alles weggetreten“. Dies sind die einzigen Hinweise auf eine Tatbeteiligung von Reck.
Fall 10 und 11 folgten. Das Besprühen von Stromkästen mit einer „I ❤ NS" Sprühschablone. Eine solche fand man bei einer Hausdurchsuchung gegen Reck. Er bestreitet die Tat. RA Waldschmidt gibt an, diese Schablone könne man massenhaft im Internet kaufen.
Fall 14 und 15. Bei der Hausdurchsuchung wird in Recks Zimmer eine Taschenlampe entdeckt, die als Elektroschocker fungiert. Im Wohnzimmer befindet sich eine Kiste mit 33 La Bomba. Zu den La Bomba sagt er nichts.
Der Elektroschocker sei bereits beim Kauf defekt gewesen. Laut RA Kruppa habe man auch nicht getestet, ob dieser funktionstüchtig ist. Die Verteidigung und Reck willigen ein, dass die beschlagnahmte Habe zerstört wird.
Anschließend geht es um Fall 13: Ein Ackermatch mit Frankfurt vom 13.5.2019.
Reck gibt eine Beteiligung zu, RA Kruppa gibt an, dass alle ihre einvernehmliche Erklärung zur Auseinandersetzung gegeben hätten und verweist auf ein BGH-Urteil. Die Auseinandersetzung habe laut neueren Erkenntnissen in der Nähe von Kassel stattgefunden. In einer Pause diskutieren die RA Waldschmidt und Kruppa über die Zuständigkeiten des Gerichts. In der Pause wird eine Leinwand aufgebaut, direkt vor der Reihe der Reck-Supporter. Alle anderen im Saal dürfen sich das Ackermatch ansehen. Direkt zu Beginn sieht man Felix Reck, wie er eine Person zu Boden bringt und anschließend mit dem Ellenbogen in Richtung Kopf schlägt.
Nach dem Video zeigt er auf mich, formt mit dem Mund ein „Du“. Ich zeige auf mich, er wackelt mit dem Kopf als würde sagen wollen: „Vielleicht“. RA Kruppa sieht das, verdreht die Augen. Anschließend gibt Richter Spahn bekannt, dass er einen weiteren fünften Prozesstag einplant. Dieser soll am 19.06.2020 stattfinden. Hintergrund ist der Befangenheitsantrag am 2. Prozesstag, durch die Verteidigung. Dieser sorgte dafür, dass viele Zeugen nicht gehört werden konnten. Diese sollen am kommenden Prozesstag (08.06.2020) gehört werden. Daneben wird der vierte Prozesstag Chatverläufe und die Vorstrafen beinhalten. Während einer Pause, in der Richter Spahn und die Schöffinnen den Termin besprechen, tippt RA Waldschmidt eine Textnachricht am Handy mit Tastentönen. RA Kruppa guckt genervt zu ihm. Es gibt Terminprobleme, da RA Waldschmidt am 5. Verhandlungstag einen Zivilprozess in Koblenz führt. Richter Spahn: „Ein Zivilprozess bekommen wir doch verschoben“. RA Waldschmidt dazu: „Ich weiß schon was der Kollege sagen wird, wer zuerst kommt, malt zuerst.“
Währenddessen schreibt sich Reck Dinge auf die Hand und spielt gelangweilt mit einem Kugelschreiber.
Zum Ende überrascht der Staatsanwalt nochmal.
Er übergibt Beweise darüber wo das Ackermatch stattfand, samt Zeugenaussage eines Jägers. RA Kruppa fragt: „Wie kommt man auf den Jagdpächter? Hat man alle Jagdpächter in Deutschland gefragt?“. StaAnw Knoblauch gibt keine Info. Richter Spahn mutmaßt Handyortung.
StaAnw Knoblauch sagt es gab keine Handyortung, aber Beweisfotos auf Handys von Beteiligten, die aus dem Umfeld des Ackermatches stammten.
Ebenfalls präsentiert StaAnw Knoblauch ein neues Chatprotokoll, welches vom Handy des Erfurter Hooligans Theo Weiland stammte. In dem Chat geht es u.a. um einen Überfall auf Jena Fans in einer Saalfelder Bowlingbahn, welche am ersten Prozesstag Thema war. Reck bestreitet die Tat. In dem Chat soll die Tat beschrieben worden sein. Reck soll aber nicht erwähnt worden sein.
Damit endet der Verhandlungstag. Weiter gehts am 08.06.2020 um 9:30 Uhr.
An einer antifaschistischen Kundgebung nahmen etwa 15 Menschen teil. Auch am 08.06.2020 soll wieder eine stattfinden und freut sich über Support.

Die Polizei tauchte meist zu spät auf, konnte die Gruppen erst am sechsten Prozesstag effektiv trennen – zu Auseinandersetzungen kam es an keinem der Tage, dafür Bedrohungen und Beleidigungen © Sören Kohlhuber
Tag 4 (08.06.2020)
Der Prozesstag begann wie immer mit Trash-Talk zwischen Antifaschist*innen und rechten Freunden von Reck, sowie dessen Vater. Die Pöbeleien gingen, seitens des Vaters, im Gerichtssaal weiter. Fortwährend beleidigte er andere Prozess-teilnehmer*innen und Beobachter*innen.
Erneut wurden weniger Menschen in den Gerichtssaal gelassen, als vorhanden. Neben dem Vater konnten noch zwei Reck-Supporter in den Saal gelangen. Max Warstatt, Mitglied bei den Turonen aus Saalfeld und Robert Köcher vom Dritten Weg in Kahla. Weitere Neonazis/Begleiter von Reck kamen nicht in das Gebäude und verließen den Bereich. Sechs kritische Beobachter*innen schafften es in den Saal, etwa 25 führten eine antifaschistische Kundgebung durch.
Reck bekam diesmal im Gerichtssaal sofort die Handschellen ab. Er wirkte heute aktiver am Prozess teilnehmend als die letzten Verhandlungstage. So las er immer wieder in den Akten, reichte sie an RA Kruppa weiter, der dies teilweise in seine Arbeit direkt einband. Zu Beginn hatte Reck noch Probleme mit seinem Stuhl. Er wollte kippeln, ein Justizbeamter konnte ihm zu Hilfe kommen.
Der erste Fall, der verhandelt wurde, war erneut der Angriff von Erfurt Hooligans auf Jena-Fans am Hbf Saalfeld am 07.12.2018. Zur Erinnerung: Dass Reck anwesend war, schließt die Anklage aus WhatsApp-Chats. Er hatte ein Alibi durch seinen Vater, wobei durch eine TKÜ herauskam, dass Reck mit dem Erfurter Neonazi und Hooligan Theo Weiland ein Telefonat führte, in dem es über ein abgesprochenes Alibi ging.
Die beiden geplanten Zeugen stammen von der Gruppe „Sektion 1“ und waren Hauptbetroffen beim Überfall, der wohl der Ultragruppe „iena Branco“ gegolten hat.
Der erste Zeuge gab an, einen Faustschlag erlitten zu haben und ihm wurde die Mütze geraubt. Auch sei eine Sektion 1 Jacke entwendet worden, sowie Schals. Er beschrieb seine Gruppe als „Ultra“ und machte Andeutungen, dass die „Brancos“ „Möchtegern Hooligans“ seien.
Laut ihm griffen etwa 20 Erfurter, erkennbar an Schwarzen und Roten Sturmhauben, die heimkehrende Gruppe an. Weitere 20 Erfurter hätten in der Nähe auf einem Parkplatz gewartet.
Mitten in der Zeugenvernehmung klingelt das Handy von RA Waldschmidt. Er hat Probleme dies zu beenden.
Es kommt zur Frage, ob ein Bengalo entzündet wurde, der Zeuge bejaht mit den Worten: „Die haben bengalische Lichter angemacht“ – ob dies eine Rezension Auf Kategorie C sein sollte wird wohl unbekannt bleiben 😉
RA Kruppa, der heute aggressiver war als sonst, fragt u.a. ob Alkohol getrunken wurde, man vorher bescheid wusste und ob er Infos auf Facebook gesehen hatte. Letzte Frage ist wichtig, da die Verteidigung darauf setzt, dass die Informationen im WhatsApp-Chat von Reck kein Täterwissen sei, sondern eben von Facebook stammen würden. Der Zeuge bejaht den Alkohol und dass es eine Diskussion bei Facebook gab, die aber gelöscht wurde. Zur Frage ob er Bescheid wusste, sagte er: „Jemand sagte, da kommen welche, wir sollen abhauen. Wir dachten dies sei ein Spaß“.
Auf die Frage wer auf Facebook die Informationen eingestellt habe, antwortete der Zeuge: „Ich kenn doch nicht die Leute von Facebook.“
RA Waldschmidt, der heute mit lauter nebensächlichen, teils dümmlichen Fragen glänzte, wollte vom Zeugen wissen, was er von der Sprüherei „09.09. Erfurt töten“ sage. Darauf der Zeuge: „Wir fahren um Fußball zu gucken, auch wenn es aktuell keinen Sinn macht. […] Unsere Ultras, die sind ein wenig auf den Punk aus“. Zur Frage über Eskalationen mit Erfurt sagte er: „Das macht die Südkurve unter sich aus“. Auf die Frage, ob er wisse, was mit seiner Mütze geschehen sei, sagte er, dass die wohl verbrannt wurde oder so.
Da zwei Zeugen nicht erschienen sind, beriet sich Richter Spahn mit seinen beiden Schöffinnen über den weiteren Gang. 10 Minuten Pause.
In den Pausen teils freundschaftliche Gespräche zwischen dem Vater von Reck und den beiden organisierten Neonazis Warstatt, sowie Köcher.
Das Gericht entschied dass ein Zeuge zum 19.06. polizeilich vorgeführt werden würde. Dabei handelte es sich um die weitere Person aus dem Auto-Poller-Fall. Ebenfalls soll eine Zeugin vorgeladen werden, welche bei der Bedrohung mit dem Schubser auf der Wiese anwesend war.
RA Kruppa wollte zu dem Übergriff in Rudolstadt die Angreifer, zum Überfall auf Jena-Fans am Bahnhof einen weiteren Betroffenen, sowie zur Nötigung am Klubhaus einen weiteren Zeugen hinzuziehen. Gleichzeitig legte er der Polizei ein Gutachten vor, wonach der Elektroschocker, um den es bereits beim letzten Verhandlungstag ging, nicht funktionstüchtig ist, weshalb dieser Punkt eingestellt wurde und somit Reck keine Verurteilung zu erwarten hat.
Das Gericht beriet sich erneut 2 Minuten um die Anträge, beim Eintritt in den Saal fiel die Türklinke zu Boden. Richter Spahn erklärte, dass sie zum Übergriff in Rudolstadt keinen weiteren Zeugen laden würden, da nicht von einer Verurteilung ausgegangen würde. Dennoch sollen weitere Zeugen geladen werden, zu dem Überfall auf die Jena-Fans, der Nötigung vor dem Klubhaus und der Bedrohung gegen den Zeugen vom 03.01.2019.
Es kam zum Schlagabtausch zwischen RA Waldschmidt und RA Pietrzyk. Hintergrund ist, dass RA Waldschmidt von einer Einstellung ausgeht, da es ja zu keinem Angriff oder Schaden bei der Anfahrt Richtung Poller kam. RA Pietrzyk verglich dies mit dem Anfahren gegen Polizeikräfte, die sich mit einem Sprung retten mussten, verwies auf entsprechendes Urteil und dass das Beine wegziehen ein Äquivalent zu wegspringen sei.
Mit diesem kurzen Battle endete der vierte Prozesstag. Der nächste Prozesstag mit antifaschistischer Kundgebung folgt am 19.06. Ab 9 Uhr.

Am vorletzten Prozesstag konnten Antifaschist*innen verhindern, dass Neonazis in den Gerichtssaal kamen und mit Reck Solidarität üben konnten. So sammelten sich in Antifa-Kundgebungsnähe etwa ein Dutzend Neonazis © Sören Kohlhuber
Tag 5 (19.06.2020)
Vor Ort 15 Neonazis und etwa 45 Antifaschist*innen. Im Saal war Platz für 8 Personen und 4 Journalist*innen. Genutzt wurden zwei Journo-Plätze und die 8 Zuschauer unter denen sich 0 Reck-Supporter befanden. Diese versammelten sich mit Abstand und kamen aus Eisenach, Altenburg, Gotha und dem LK Saalfeld-Rudolstadt.
Zuvor kam es zu verbalen Disputen, nachdem die Polizei auf die 1,50 Meter Abstandsregel bestand, Antifas darauf bestanden, dass die Polizei Mundschutz trug und die Neonazis keinen Abstand nehmen wollten.
Felix Reck kam zu seinem Prozess zu spät, trug ein Label23-Shirt an und hatte ein Veilchen unter dem Auge. Berichten zufolge hatte Reck eine körperliche Auseinandersetzung, wobei er seinem Gegenüber mit Hilfe eines Schlags in die Nierengegend ausknockte.
Im Prozess wurden heute nur zwei Zeugen gehört. Einer war Betroffener einer Nötigung, als Felix Reck mit seinem Auto auf zwei Menschen zufuhr, die auf Steinpollern saßen.
Während der Betroffene aufzeigen sollte, wo er saß, kam es zum Disput zwischen RA Kruppa und RA Pietrzyk (Nebenklagevertretung). Er stellte eine Suggestiv-Frage („Wenn es ein einschneidenden Erlebnis war, sollte man sich wohl erinnern können“. „Quatschen, sie nicht immer rein“), anschließend stellte RA Pietrzyk die Frage, ob es eine Anmerkung oder Frage war. RA Waldschmidt griff daraufhin RAin Pietrzyk an („Wenn man den Deutsch Grundkurs gehabt hat, weiß man das man auf eine Frage nicht mit einer Frage reagiert“).
Der Zeuge fehlte das letzte Mal, er wurde in Handschellen vorgeführt. Zuvor hatte er Richter Spahn noch Bescheid gesagt, dass er kommen wird und keine Vorführung brauchte. Dies erreichte offenbar nicht mehr die Polizei. Auf ein Ordnungsgeld verzichtete Richter Spahn.
Beim zweiten Zeugen handelte es sich um eine Person, die beim Überfall der Erfurt-Hools auf Jena-Fans am Bhf Saalfeld dabei war. Ihm wurde das Nasenbein beschädigt und er verlor seine Fanklub-Jacke. Zuvor wurde der Zeuge durch organisierte Jena-Fans beeinflusst, damit er keine Aussage macht. Dies wurde offenbar durch ein TKÜ-Protokoll bekannt.
Weiter in den Kommentaren.
Auch dieser Zeuge wurde polizeilich vorgeführt und Richter Spahn verzichtete auf Ordnungsgeld.
Zwei weitere Zeugen waren entschuldigt. Aus diesem Grund folgt am 09.07.2020 der sechste Prozesstag.
RA Kruppa versuchte eine Einstellung bei den Nötigungen zu erwirken. Richter Spahn verwies auf fehlende Geständnisse, RA Kruppa sagte, dass die Vorgänge anders dargestellt werden würden, als sie waren, daher gäbe es auch keine Geständnisse.
Nach dem Prozess sammelten sich in der Nähe der antifaschistischen Kundgebung auch 12 Neonazis, die wenig später zu ihren Autos gingen und mit drei Fahrzeugen wegfahren wollten. Das erste Auto war besetzt mit Philip Unger als Fahrer, dem Vater von Felix Reck und Eric Holzhey auf der Rückbank.
Ich stand zwischen parkenden Autos, fotografierte diese, Unger schwenkte kurz zu mir, deutete an auf mich zu zuführen. Anschließend sprang Holzhey aus dem Fahrzeug, drohte mir und beleidigte mich, weshalb ich lachen musste. Zum Ende versuchte Unger mich mit einem Kaugummi an zu spucken, verfehlte mich knapp um 50cm, weshalb ich erneut lachen musste.

An jedem Prozestag waren Antifas, vor allem aus Saalfeld, Rudolstadt, Eisenach, Jena, Altenburg und Coburg anwesend. Die Betroffenen Menschen, die von Felix Reck bedroht, genötigt, angegriffen wurden und vor Gericht aussagen mussten, danken der Solidarität aus den verschiedenen Städten. © Sören Kohlhuber
Tag 6 (09.07.2020)
Am sechsten Prozesstag bekam die Thüringer Polizei endlich die Trennung von Neonazis und Antifas. So wurden Absperrgitter aufgezogen und Akkreditierungen verteilt. Demzufolge bekamen 8 Freunde von Felix Reck, sowie eine kritische Prozessbeobachtung Plätze. Fünf weitere Plätze waren für zwei Journalisten belegt, einer davon für die OTZ. Der OTZ-Journalist durfte sein Tablet mitnehmen, der Rest musste elektronische Geräte abgeben.
Der Prozess ging mit 25 Minuten Verspätung los, u.a. verspätete er sich, weil der Angeklagte zu spät ankam.
Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich 50 Antifaschist*innen zu einer Kundgebung.
An den anderen Prozesstagen standen Neonazis und Antifas gemeinsam an der Gerichts Tür, es gab teils hitzige Wortgefechte und auch Schubsereien. Neonazis waren bereits morgens um 6 Uhr, also 3,5 Stunden vor Verhandlungsbeginn am Gerichtsgebäude, um sich Plätze im Saal zu sichern, nachdem sie beim letzten Mal leer ausgingen.
Felix Reck betrat den Gerichtssaal in einem schwarzen Adidas Trainingsanzug, Adidas Sneaker und rasiert. Als Shirt trug er wieder ein schwarzes Label23-Shirt. Er grinste in den Zuschauerraum, das erste Mal waren seine Freunde in der Überzahl. Vertreten wurde er heute nur von seinem Pflichtverteidiger Kruppa, der Neonazi-Anwalt Waldschmidt fehlte, da er einem anderen Verfahren beiwohnen musste.
Es wurden zwei Zeug*innen zu zwei Nötigungsvorwürfen gehört. Im ersten Fall beschrieb eine Zeugin wie Felix Reck und Eric Holzhey mit einem Auto an einen Antifaschisten und ihr vorbei fuhren, in einem Kreisverkehr wendeten und anschließend auf die beiden zu fuhren. Reck stieg aus dem Auto, schubste den Antifaschisten auf eine Wiese und bedrohte ihn. Es kam zu einem verbalen Schlagabtausch, anschließend verließ Reck den Tatort.
Richter Spahn wiederholte einige Worte u.a., dass die Zeugin aus sagte, Reck habe den Betroffenen auf die Wiese geschubst. RA Kruppa sagte dies solle der Richter nicht sagen, sondern die Zeugin sollte aussagen. Wütend und laut fuhr Richter Spahn RA Kruppa an: „Haben Sie den zugehört?“, „Sie gehen hier aggressiv dazwischen“, „Sie haben mich angeblafft“. Darauf entgegnete RA Kruppa: „Wenn sie das für anblaffen halten, haben sie mich noch nicht wirklich blaffen hören“. Es war heute eine gereizte Stimmung. In seinen Fragen versucht RA Kruppa die Zeugin schlecht dastehen zu lassen, suggeriert vermeintliche Absprachen mit dem Betroffenen.
Anschließend kam ein weiterer Zeuge zu einer Nötigung vor dem Saalfelder Klubhaus. Der Zeuge ist dort als Sozialarbeiter angestellt und beschrieb die Situation, in der Felix Reck mit seinem KFZ auf zwei Antifaschisten zuhielt, die auf Pollern saßen und ihre Beine ruckartig weg zogen. RA Kruppa kritisierte bereits zu Beginn die Fragestellung von Richter Spahn, es kam zum Wortgefecht. Der Vater von Felix Reck rief aus dem Zuschauerraum zum Richter „Wichser“, was aber ungehört blieb. Nur Felix Reck hörte es. Wie bei einem anderen Prozesstag zischt er seinen Vater an, legt die Hand auf die Lippen und sagt „Vadda“.
Der Zeuge erkannte den Fahrer des Autos wieder, da er Felix Reck von einem Gespräch aus dem Jahr 2015 kannte. Damals, so der Zeuge, nahm Felix Reck am Neonaziaufmarsch am 01.05. in Saalfeld teil, lief in der ersten Reihe des schwarzen Blocks. Felix Reck hatte damals eine Partnerin, die aus der linken Szene stammt. Daher konfrontierte der Sozialarbeiter diesen. Er sagte damals zu Felix Reck, dass wenn dieser mit der rechten Szene nicht breche, „wenn er so weiter macht, landet er im Knast.“
Beim Ackermatch versuchte sich RA Kruppa in einem differenzierten Bild. So habe Reck „nicht nur ausgeteilt, sondern auch massiv eingesteckt.“ Auch gab er an, dass eine Einwilligung zur Körperverletzung durchaus möglich ist und straffrei bleibt, z.B. wenn man eine Impfung beim Arzt bekäme. Er glaubte nicht, dass Betroffene Angst vor Felix Reck haben, sagte, dies sei „Blödsinn“. Stattdessen sah er einen „Belastungseifer der Antifaszene“, welche er laut Augenzeugen früher selber in Teilen als Anwalt vertreten hatte.
Er plädierte auf 1 Jahr und 2 Monate Haft, der Aufhebung des Haftbefehls, da Reck seine Taten bereits länger zurück liegen würden, er geständig war, die Verletzungen nicht gravierend und er seit dem 29.10.2019 in U-Haft stecke, sein erstes Mal in Haft.
Das letzte Wort hatte Felix Reck. Einstudiert und wie ein kleines Kind erklärte er: „Ich hatte lange Zeit nachzudenken, ich weiß jetzt, dass das dumm war. Gewalt ist keine Lösung. Ich möchte in Zukunft straffrei leben.“
Bevor es zum Urteil kam, verstärkte die Thüringer BePo ihre Kräfte im Saal. Vier BePos und zwei Justizbeamte sicherten den Saal. Richter Spahn verkündete drei Jahre und vier Monate Haft. Er sah vier gefährliche Körperverletzungen, eine Körperverletzung, zwei vollendete Nötigungen, eine versuchte Nötigung, Sachbeschädigung und den Besitz von illegalen Sprengkörpern („La Bomba“) als erwiesen an.
Direkt zu Beginn der Begründung ging Spahn auf RA Kruppa ein, der immer wieder während der Begründung nickte. Man habe das „Theater“ mitbekommen, aber ausgeblendet. Er sprach davon, dass man in der Chronik sieht, „wie der Herr Reck sich in seiner Kriminalität steigert“. Dass sich Betroffene bei der Nötigung nicht selber bei der Polizei meldeten, wertete er als „Schwelle [die noch nicht] überschritten [war], um die Polizei einzuschalten“. Bezüglich des Besitzes der Quarzsandhandschuhe während eines Angriffs sprach RA Spahn davon, dass Felix diese besaß und dies „gegenüber vieler Staatsangehöriger in diesem Gerichtssaal“ ungewöhnlich sei. Bei der Dichte an Neonazis im Raum wäre eine statistische Erhebung sicher spannend gewesen.
Die Einschüchterung von Zeugen bezeichnete Richter Spahn als „dicker Hund, wenn nach so einer Tat, Zeugen unter Druck gesetzt werden.“ Beim Angriff auf Jena-Fans in der Bowlingbahn verwies der Richter auf das linke Image der Zeiss-Fans, welches er wohl als motivbegleitend betrachtete. „Dann fährt hier Herr Reck rein und verkloppt die Leute“, so seine Analyse zum Überfall.
Er verwies auf die Chatverläufe mit Eric Holzhey, dem er eine Tatbeteiligung beim Überfall zusprach, während dieser im Saal in der zweiten Reihe saß und sich einen abgrinsen konnte.
Die Störung der Totenruhe sah er im Falle der Grabschändung von Jana Georgi nicht als gegeben an und verwies auf einen fehlenden „öffentlichen Widmungsakt“, den es z.B. mit Grabmälern, Denkmäler, u.ä. offenbar gibt.
Die Körperverletzungsdelikte bezeichnete er als „menschenverachtende Skrupelosigkeit“. Das Ackermatch wurde von ihm zur „Sportart“ erklärt, bei dem es ein „Mitverschulden des Opfers“ gibt, was Verletzungen angeht.
Richter Spahn sah eine Steigerung der Skrupellosigkeiten von Felix Reck, die „man möchte sagen, von Woche zu Woche“, stattfanden. Aufgrund des § 46 StGb, sah Richter Spahn hier Hasskriminalität, welche für eine höhere Strafe führte.
Die Verfahrenskosten, die Kosten der Nebenklage habe Felix Reck zu tragen. Der Haftbefehl wird aufrechterhalten. Damit ist einer der gefährlichsten Neonazis in Saalfeld weiter außer Gefecht gesetzt. Als die Neonazi-Unterstützer von Felix Reck das Gebäude verließen, brandete unter den 50 Antifas Jubel auf, Sektkorken flogen in die Luft. Es ist anzunehmen, dass das Verfahren durch die Verteidigung in die nächste Instanz gebracht wird. Dies wäre dann das Landgericht Gera. Bis dahin bleibt Felix Reck aber weiter in Haft.
Warum berichtest Du darüber? Du bist doch selbst ein Neonazi.
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