Die Konterrevolution bei Tennis Borussia Berlin

Wer ist der Verein?

Seit der Mitgliederversammlung von Tennis Borussia Berlin treibt mich eine Frage um – wer ist der Verein. Oder wem gehört der Verein. Sofort würde man sagen: Den Fans! Immerhin reisen sie der Mannschaft hinterher, leisten ehrenamtliche Arbeit und bleiben auch in schweren Stunden. Die Mitgliederversammlung hat mir anderes gezeigt. Spieler, die den Fans ins Gesicht sagen, dass sie den Verein in 1-2 Jahren verlassen, stimmten dort ab. Manche ihrer Verwandten stimmten ab. Die Eltern von Jugendspielern, welche spätestens nach der A-Jugend den Verein verlassen stimmten ab. Und sie stimmten nicht nur ab, sie beleidigten diejenigen, die den Verein retteten, über Jahre den gesamten Vereinskörper stellten und am Ende von Jens „Dr. Frankenstein“ Redlich, ausgenommen und mit neuen fremden Organen ersetzt wurden. Ein plastischer Chirurg wird sein Übriges tun.

Die Medien berichten von zwei Fronten. Ein Investor gegen die Fans. Doch dies ist auf vielen Ebenen nicht die Problematik. Fußball funktioniert nur, wenn jemand Geld gibt. Und wenn es um die Bestellung oder Reinigung der Trikots geht. Es ist keine Blase außerhalb des kapitalistischen Systems und es gibt nicht einen linken Fußballfan, der diesen Widerspruch nicht auch anerkennt. Doch was hier passiert ist, ist eine Konterrevolution alter teils versoffener Herren, die sogar vor Vereinsrecht und Satzung nicht halt machen und so dumm sind, dies öffentlich sogar zu zeigen, in dem sie einen Aufsichtsrat vor Ende der Amtszeit neu wählen wollen oder plötzlich keinen satzungskonformen Vorstand mehr besitzen.

Warum ist es eine Konterrevolution und kein Putsch?

Es war der 06.08.2010. Erstes Saisonspiel. Erstes Heimspiel. Gegner: die Freunde von Brandenburg Süd (Feuer). Eine krachende 2:5 Niederlage zeigte die Richtung, in der es gehen wird. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga wird man wohl eher im unteren Drittel der Tabelle landen. Doch die Mannschaft, der Verein wurde von der Fanszene nach dem Spiel mit einem 20-minütigen Dauersupport gefeiert. Wenige Monate vorher brachte der Biffzen-Präsi Mario Weinkauf in Funktion als Vorstandsvorsitzender TeBe in seine zweite Insolvenz. Erneut hatte man alles auf einen Sponsor, Investor, Dude gesetzt und war gescheitert. Die Rede von einem Neuanfang war da. Die Fans feierten, denn trotz zweiter Insolvenz: Der Verein lebte immer noch und er lebte durch seine Fans.

Mit viel Rauch verabschiedete sich TeBe 2010 aus dem überregionalen Fußball. © https://eventshocker.wordpress.com

Es war der 12.06.2011. Das letzte Spiel. Ausgerechnet im Jahn-Sport-Park ein Heimspiel gegen Borea Dresden. Relegation um den Klassenerhalt der Oberliga. Das Hinspiel war 0:1 in die Hose gegangen, das Rückspiel endete mit 1:0 für die Guten, doch in der Verlängerung fing man sich zwei Dinger. Nach 108 Jahren Vereinsgeschichte, musste man in die sechste und somit tiefste Liga ever. Ich erinnere mich noch gut. Sitzend mit zwei Freunden auf dem Zaun. In meinen über 20 Jahren als Fußballfan nur einmal Tränen in den Augen und selbst heute noch schmerzt dieser Moment. Vor zwei Jahren noch fährt man Hamburg, Bremen, Magdeburg und nun heißt es Marzahn, Neukölln, Reinickendorf. Jede Auswärtsfahrt endet vor der Haustür. Keine Stadien mehr, nur noch Sportplätze. Ein Trauerspiel, wie es dieser Verein nicht verdient hat. Heruntergewirtschaftet von alten Typen, die selbst nach dem Desaster mit der Göttinger Gruppe immer noch glaubten, dass TeBe nochmal in die Championsleague oder zumindest 3. Liga kommt.

Die Niederung der Berlinliga war aber nicht das Ende. Es war der Anfang von etwas Großem. Berlin ist die Stadt der Zugezogenen und TeBe ist ihr Verein. Fußballfans aus Deutschland ziehen nach Berlin und überlegen sich, wo können sie hin als Linksalternative? Viele landen bei TeBe. Und so war die Zeit in der Berlinliga dann doch einer der schönsten. Die Alten zogen sich aus dem Verein raus und viele Neue, Junge, übernahmen ihn. Im Vorstand saßen Fanvertreter. Im Aufsichtsrat. Der Fanshop wurde übernommen, die Ordnerstruktur war bereits vorher in Fanhand. Selbst Spielerbetreuer kamen aus den Fanreihen. Spieler in der zweiten Herrenmannschaft, die neu aufgebaut werden musste, waren teilweise gleichzeitig in der Fankurve zu finden. Plötzlich bespielte TeBe auch Social Media, in der Stadt hingen wieder Plakate. Das Stadionheft wurde schon früh ehrenamtlich von den Fans gemacht. Die Geschäftsstelle, die Pressearbeit, alles leisteten die Fans. Doch sie gingen weiter als das. Es brauchte Geld. Man gründete einen Verein und sammelte Spenden. Baute ein Konzept auf, nach dem es Soli-Eintrittskarten für 19,02 gab. Ein Wirtschaftsklub, in den viele Fans einstiegen. Es waren viele kleine Beträge, die die Fans organisierten und den Verein so sanierten. Kein Großsponsor. Man wollte kleine Schritte gehen. Nachdem der Verein die ehemaligen Frauen-Bundesligisten auflöste, gründete in dieser finanziell sehr schwierigen Zeit Chantal Hoppe die Mädchenabteilung neu und wollte so über lange Zeit den bisher erfolgreichsten Fußballbereich im Verein eine Renaissance geben. Ehrenamtlich baute sie eine komplette Jugendabteilung auf, Punkrockbands wurden die Sponsoren der „Eichkampgirls“.

TeBe-Fans mit Bengalos in Rudow. In den Folgejahren wird dies die spannendste Partie des Jahres © Theo Schneider

Natürlich wollte man auch die Berlinliga verlassen. Vereine wie der Graue Wölfe Verein Hürtürkel verlangten 10 Euro Eintritt für einen Sportplatz. In Reinickendorf wollte man Choreomaterial wie PVC-Stangen verbieten und in Rudow gab es Auseinandersetzungen mit Neonazis und Hertha-Hools. Aber es gab auch schöne Momente. Am 08.08.2014 kamen knapp 1.000 Zuschauer zum Spiel von SFC Stern 1900 gegen TeBe. Bereits in der ersten Saison spendeten die Sterne je 2 € vom Eintrittsgeld an Tennis Borussia. Eine Aktion, die vermutlich im Fußball einmalig ist – ein direkter Konkurrent spendet einen Teil seiner Einnahmen einem anderen.

Am 30.05.2015 kommen zum Spiel FC Internationale gegen TeBe über 1.400 Zuschauer, darunter zahlreiche Fans des VFL Wolfsburg und Ultras der Borussia aus Dortmund, die am selben Tag im DFB-Pokal gegeneinander spielten. Es war das Spiel, in dem TeBe den Aufstieg sicherte und am Ende auch mit FC Internationale feierte – einem besonderen Verein in Berlin. Beide Mannschaften präsentierten vor dem Spiel antirassistische Transparente, die Spieler von Inter traten mit entsprechenden Botschaften auf ihren Trikots auf.

Mancher sprach von bis zu 3.000 Zuschauer, offiziell waren es 1910 beim Spiel TeBe gegen Tasmania © Sören Kohlhuber

Wenige Wochen zuvor kamen nach Schätzungen 3.000 Zuschauer ins Mommenstadion. Bis auf das DFB-Pokal-Spiel gegen Energie Cottbus im Jahr 2008 konnte TeBe seit der Zweitligazeit Ende der 1990er nicht mehr so viele Zuschauer ins Stadion locken. Gegen Tasmania gab es besondere Werbung durch die Fans und sie funktionierte. Mit diesem Spiel stellte TeBe den höchsten Zuschauerrekord in der Verbandsligageschichte von Berlin auf. Zum letzten Saisonspiel, mit anschließender Meisterfeier, die vor dem Fanblock stattfand, kamen immerhin noch 800 Zuschauer. Den Zuschauerschnitt von über 550 wird TeBe auf lange Sicht nicht mehr erreichen.

Doch mit dem Aufstieg, kam der Abstieg. Man legte das Vertrauen in Menschen, mit denen man jahrelang feierte. Andreas Voigt leitete bereits in der Berlinligazeit den Vorstand und war immer nah an der Fanszene dran. Wenige Tage nach seiner Vorstellung als Vorstandsvorsitzender präsentierte man Ingo Volckmann. Zwar war man noch Berlinligist (der Vorstandswechsel erfolgte Anfang 2015, also wenige Monate vor dem Aufstieg), doch man plante schon wieder in Richtung Überregional. Volckmann, der Mehrheiten an einem spanischen Drittligisten besitzt, sollte Sponsoren finden. Man hätte aus Babelsberg lernen können, die mit dem jetzigen Aufsichtsratmitglied bei Hertha BSC, Klaus Brüggemann, 2013 krachen gegangen sind. Wenig später löste man den Vertrag auf, eine Rückkehr eines älteren Finanzgebers stand im Raum.

Noch auf der Mitgliederversammlung 2015 für die Saison 2015/2016 waren es die Fans, die von sich aus über Dinge nachdachten, wie Erhöhung der Eintrittspreise, Erhöhung der Mitgliederbeiträge, die um Kleinsponsoren und Mitglieder im Wirtschaftsklub warben. Die Abteilung der „aktiven Fans“ nutzte weiterhin nicht die von ihnen akquirierten Beiträge für die Abteilung, wie es sonst üblich ist, sondern gaben sie an den Gesamtverein, damit dieser überlebt.

Sportlich ging es in der Oberliga gut weiter, auch die zweite Herren spielte eine sehr gute Saison. Beide Mannschaften bekamen regelmäßig Besuch, erinnert sei hier an den Saisonauftakt, bei dem fast hundert Fans von TeBe die weite Reise nach Wismar antraten und 90 Minuten im schlimmsten Regen durchsangen. Noch war der Verein in Fanhand. Hauptsponsor war das SI Hotel, die mit Alexander Stolle ebenfalls im Vorstand vertreten waren. Alexander Stolle, der auch schon mal dem Fanladen einen Kicker schenkte, war der Fanszene lange im Guten bekannt nicht nur durch das jahrezehntelangen Engagement der Familie Stolle für TeBe.

Am 10.04.2016 endete begann die Konterrevolution. Auf einer Pressekonferenz präsentierte man einen neuen Hauptsponsor, Crunchfit, der auch der neue Brustsponsor werden sollte. Jens Redlich sprach sofort von „Know-how und Manpower“, die man dem Verein zur Verfügung stellen wollte. Die Saison endete mit einem vierten Platz, alle waren zufrieden und es herrschte Einigkeit im Verein. Die Folgesaison begann mit schlechten Nachrichten. Dietlinde Rohde, ein wichtiger Menschen für die Fanszene und Hagen Liebing verstarben. Innerhalb weniger Tage musste die Fangemeinde zwei schmerzliche Verluste hinnehmen. Im sportlichen Bereich gab es zu diesem Zeitpunkt die ersten Irritationen.
Noch vor der Winterpause trat der Vorstand zurück und bildete einen neuen mit Jens Redlich an der Spitze. Mit Alexander Stolle ging ein langjähriger Förderer von Bord und Leander Günsberg, der aus Fankreisen kam, musste ebenfalls ausscheiden. Einzig Michael Scholich, der für Finanzen im Vorstand saß, blieb erstmal. Der Grund für den Vorstandswechsel war angeblich eine Finanzlücke. In einem Interview sprach Jens Redlich darum, dass TeBe „unabhängig von einzelnen Sponsoren“ bleiben soll. (Interview am 16.05.2017 bei Berlinsport aktuell.) Gleichzeitig wollte er „ein Augenmerk“ auf das Kapital haben.

Abschied von Dietlinde. Für die Fanszene ein schmerzhafter Verlust. © TeBe Party Army

Die Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit, die Leander Günsberg zuvor innehatte, übernahm ein Martin Cissek – mutmaßlicher ehemaliger Datenschutzbeauftragter der Crunchfit GmbH.

Steffen Lembke, der sich nach der zweiten Insolvenz um das Anwerben von Sponsoren kümmerte, bekam erneut diese Aufgabe zugesprochen, auch er gehört zu denjenigen, die seit Ewigkeiten im Fanblock stehen. Am Ende der Rückrunde entließ man den durchaus erfolgreichen Trainer Volbert, denn man träumte von der Regionalliga und sah diese sportlich mit ihm nicht kommen.

Zum Ende der Saison zeigten sich erste Spannungen zwischen Fans und Vorstand. Selbst Redlich sprach davon, dass er sich weniger mit dem Umfeld und den Fans auseinandersetzt, sondern auf den sportlichen Teil. Er sprach in einem Interview von Widerstand bei jedem Spieltag, welche ihm aber egal seien. Zum Ende der Saison der öffentliche Bruch. Während die Mitgliederversammlung mit über 80 % der Stimmen beschließt, dass sie eine Regenbogenfahne mit Vereinslogo hissen wollen, will das Jens Redlich verhindern. Die Folge war, dass Wirtschaftsklubmitglieder ihre Mitgliedschaft nicht verlängerten, erste Mitglieder aus dem Verein austraten, darunter die stellvertretende Fanbeauftragte. Redlich verwies in der Debatte auf die vermeintliche Neutralität und vom Vorstand sowie der Geschäftsführung – Andreas Voigt – kamen bedenken, Menschen könnten eventuell von der Regenbogenfahne abgeschreckt sein. Selbst der Berliner Fußballverband was verwundert, da TeBe ein Vorreiter im Kampf gegen Homophobie im Fußball war. TeBe habe den gesamten Verband erst für das Thema sensibilisiert, so Gerd Liesegang, Vizepräsident des BFV.

Nachdem die Fans eigenmächtig die Fahnen hissten, wurde der Ordnerdienst ausgetauscht. Der Vorstand sah ein Komplott aus Fanordnern, die nicht einschritten oder sogar selber die Fahnen entgegen der Anordnung des Vorstandes hissten. Folglich tauchten am Folgespieltag fremde Ordner auf. Sie versuchten ein erneutes Hissen zu verhindern, scheiterten allerdings vorerst. Inzwischen waren auch regionale Zeitungen auf das Thema angesprungen, Redlich musste zurückrudern. Die Fans gewannen eine Schlacht um ihren Verein. Die Saison endete mit einem 6. Platz.

TeBe spielte wieder in der Oberliga oben mit und man plante nun weiter © Sören Kohlhuber

In der Sommerpause, bzw. mit Start der neuen Saison wurde der Verein systematisch auseinandergenommen.
Chantal Hoppe, die TeBe als Spielerin und Trainerin lange verbunden war, die die Mädchenabteilung ehrenamtlich wiederaufbaute verlässt den Verein, schließt sich Hertha Zehlendorf an. Als Grund gibt sie an, der Vorstand zeige kein Interesse. Mit ihr gehen auch die Mädchen und Trainerinnen. Später wird sie für den Aufsichtsrat kandidieren, Redlich lacht öffentlich über sie.

Mit Steven Scholz verlässt ein TeBe-Fan den Betreuerstab der Mannschaft. Man wolle den Verein professionalisieren, er müsse dadurch mehr Stunden leisten, die aber mit seinem Job nicht einhergehen können. Es wird ein neuer Zeugwart eingeholt, bei dem sich rausstellt, dass er AfD-Anhänger ist. Während Steven Scholz ein wichtiges Element zur Verbindung Fans und Mannschaft war, agiert der neue Zeugwart öffentlich gegen die antifaschistische Fanszene. Die Fans problematisieren dies gegenüber dem Vorstand, doch eine Reaktion bleibt lange aus.

Auch bei den Eintrittspreisen gibt es eine Konterrevolution. Die Fans führten einen einheitlichen Preis ein, egal ob Sitz oder Steh. Aufgrund eines neuen, teuren Ordnerdienst – die Fanordner wurden abgeschafft, einige sind TeBe seit dem weitestgehend entfremdet – soll Geld über die Sitzplätze akquiriert werden.

Der Topstürmer der zwei zurückliegenden Jahre Sebastian Huke verlässt den Verein, moniert den Umgang des Vorstands. So wurde er trotz hervorragender Torquote lange hingehalten und verließ dann zerknirscht den Verein mit den Worten, dies seien seine zwei schönsten Jahre im Männerbereich gewesen. Aktuell führt er die Torschützenliste an mit 23 Toren in 16 Spielen.

Ab dieser Saison wird komplett der Verein umgekrempelt. Weitere verdiente Funktionäre, die teilweise Fanbezug haben werden gekickt, das Einzige was bleibt ist der langjährige Stadionsprecher. An dieser Stelle verweise ich noch mal auf die Chronik: https://soerenkohlhuber.wordpress.com/2019/01/26/vier-jahre-ist-genug-vorstandraus/

Die Winterpause 2018/2019 endet für die Fanszene erstmal katastrophal. Nach dem 2:0 Heimspiel gegen Blau-Weiß 90 begrüßen die Fans in ihrem Fanladen nicht nur eigene Spieler, sondern auch welche von BW90, die eine Verbindung zu TeBe haben. Es gibt eine ausgelassene Feier, mancher sagt, es sei die größte Party im selbstverwalteten Raum. Kurz zuvor mussten die Fans den letzten Raum im Stadion auf Anordnung des Vorstandes räumen.

In den Trümmern des Fanladens wird ein Stück der Hauptzaunfahne der Szene herausgezogen. © Sören Kohlhuber

Nur zwei Nächte später brennt der Fanladen. Zwar ermittelt noch die Polizei, doch ob Blaulichtreporter oder erfahrene Beamte vor Ort – alle gehen von Brandstiftung aus. Es liegt kein Bekennerschreiben vor, Probleme mit anderen Fanszenen, die eine solche Tat vollbringen würden, gibt es nicht. Es wird vermutlich niemals aufgeklärt werden, wer warum gebrandschatzt hat, sofern sich die Brandstiftung durch die Ermittlungen der Polizei bestätigt. Mit einem Mal sind alle Fanmaterialien und das von Fans geschaffene Museum weg – wichtiger aber: Der gemeinsame Treffpunkt fehlt. Die Zeit der Diaspora kannte die Fanszene bereits in den „Nuller“-Jahren, als sie lange Zeit ohne Fanladen auskommen mussten. Ein schwerer Schlag für die Fanszene. Doch es folgte viel Solidarität, Finanz- und Sachspenden. Wer Insolvenzen und Überfälle überlebt, der überlebt auch dies. Gleichzeitig bedeutet dies auch ein Kampf an zwei Fronten, die Raumsuche und der Kampf gegen den Einfluss des Vorstands.

Nur einen Monat später folgt die von den Fans geforderte außerordentliche Mitgliederversammlung, die in den letzten Tagen ausreichend kommentiert und dokumentiert wurde. Bis auf zwei Mitglieder im Aufsichtsrat und dem Stadionsprecher sind alle Verbindungen zwischen der Fanszene und des Vereins gekappt. Innerhalb von drei Jahren wurden diejenigen rausgedrängt, die den Verein retteten.

Das Viertelfinale gegen Fortuna Biesdorf zeigt die Richtung, in die TeBe gehen wird. Man hörte die Tröten der Biesdorffans. Sie waren auch die einzigen mit Fahnen. Die Fanszene von Tennis Borussia wird erst einmal das Stadion meiden. Nur etwa ein Dutzend tauchten am Rand auf. Sie nahmen teilweise stillschweigend aber auch mit wütenden Rufen Abschied – vorerst.

Eine Antwort zu “Die Konterrevolution bei Tennis Borussia Berlin

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