Der Mittäter Marcel Müthing erhielt Beihilfe zum Totschlag und zur Vergewaltigung fünf Jahre Haft. Thomas Lemke allerdings wird nie wieder in Freiheit kommen. Er erhielt die höchste Haftstrafe, die das Essener Landgericht seit dem zweiten Weltkrieg verhangen hat. Lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Lemke kommentierte dies mit den Worten: „Damit haben die Juden ihren Willen bekommen!“
In die Strafbemessung folgten noch weitere Taten. So ermordete Lemke , einen Monat nach der Tötung von Patricia Wright, seinen ehemaligen Kameraden Martin Kemming (26) mit zwei Schüssen aus einer Schrotflinte. Dieser Mord war es auch, der zur Verhaftung von Lemke führte. Auch für diesen Mord fand er eine Berechtigung. „Das ist doch üblich in den Kreisen, daß man zuschlägt, daß man mal mit der Frau des anderen schläft oder dem die Flinte an den Kopf setzt.“
Anschließend kam heraus, dass er auch an der Tötung von Dagmar Kohlmann (25) im Juli 1995 beteiligt war. Er zwang seine damalige Freundin Bianka Weidemann mit ihm gemeinsam Dagmar Kohlmann zu töten. Unter einem Vorwand fuhren beide zur Wohnung, fesselten die Frau, entkleideten sie und brachten sie zu einer frisch ausgeschaufelten Grube in einem Wald. Dort wurde sie erdrosselt, mit einem Spaten erschlagen und verscharrt. Den Mord an Dagmar Kohlmann begründete Lemke damit, dass er irgendjemanden töten wollte – die Wahl fiel auf die Hagenerin. Bianka Weidemann wurde wegen Mordes zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Thomas Lemke gab nach seiner Verhaftung an, dies auf „Befehl Odins“ getan zu haben. Er war Mitglied in verschiedenen Organisationen wie der Wiking-Jugend, FAP, DVU, u. a.). Als solidarische Prozessbeobachterin damals war auch Melanie Dittmer vor Ort – heute meldet sie Pegidaähnliche Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen an.
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Der Linksunten Link zu Dittmer ist tot, als Alternative vielleicht http://www.dorsten-transparent.de/2016/05/was-macht-eigentlich-melanie-dittmer-organisiert-fremdenfeindliche-hetze-beschimpft-muslime-beleidigt-polizisten-und-macht-negative-schlagzeilen-versuch-einer-auflistung/ oder https://www.lotta-magazin.de/ausgabe/57/ich-kann-das einbinden.
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Danke für die Recherche und erinnerungsarbeit. Bis ich gerade eben einen Link zu dem Artikel auf Twitter gesehen habe wusste ich nicht dass patricia wright von einem nazi ermordet wurde. Ich habe damals von den mord gehört (kannte ihren Bruder von früher aus der Schule, deshalb kann ich mich noch so gut erinnern). Der Tenor war dass die Täter ‚Rocker‘ waren und sie sich in entsprechenden Kreisen bewegt hätte (was so immer auch impliziert dir Schuld läge auch beim Opfer). Schrecklich. Bin sehr dankbar dass du und andere Aufklärungsarbeit leisten. Solidarische grüsse!
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Einen ganz lieben Dank für eure Arbeit. Patricia war meine Klassenkameradin auf der Höheren Handelsschule. Sie bleibt unvergessen. Genau wie diese furchtbare Greultat!!!
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